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Optimierung der nachklinischen Intensivversorgung bei neurologischen Patienten

18. Februar 2021

Das von LMU Medizinern und Wissenschaftlern gemeinsam mit der AOK Bayern und weiteren Konsortialpartnern beantragte Projekt OptiNIV wurde vom Innovationsfondsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) für eine Förderung von 3,5 Jahren ausgewählt.

G-BA

Neurologische Intensivpatientinnen und -patienten, die im Rahmen der stationären Frührehabilitationsbehandlung nicht von Beatmung oder Trachealkanüle (TK) entwöhnt werden können, werden zunehmend häufig in die außerklinische Intensivpflege (AIP) entlassen ("Beatmungs-WGs"), die jährliche Kosten zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung in Höhe von ca. 4 Mrd. € verursacht.

Mit dem Ziel, das langfristige Erholungspotenzial der AIP-Patientinnen und -Patienten zu verbessern, so dass mehr Patientinnen und Patienten nach einem Jahr von Beatmung oder Trachealkanüle entwöhnt werden können, haben LMU Medizinern und Wissenschaftlern unter der Leitung von Professor Dr. Andreas Bender gemeinsam mit der AOK Bayern und weiteren Konsortialpartnern die Versorgungsform

„OptiNIV - Optimierung der nachklinischen Intensivversorgung bei neurologischen Patienten" ins Leben gerufen.

Die neue Versorgungsform besteht aus ambulanten Spezialistenteams aus Ärztinnen und Ärzten/ Therapeutinnen und Therapeuten, welche an Kliniken der neurologischen Frührehabilitation stationiert sind und die die AIP-Patientinnen und -Patienten zu Hause regelmäßig visitieren, Untersuchungen durchführen und das therapeutische Konzept koordinieren. Nach ca. zehn Monaten erfolgt ein strukturiertes stationäres Assessment und ggf. eine stationäre Behandlung zur Beatmungsentwöhnung/Dekanülierung. Die Evaluation erfolgt im Rahmen einer randomisierten klinischen Studie im Vergleich zu Patientinnen und Patienten in der Regelversorgung. Ein gesundheitsökonomisches Teilprojekt untersucht die Kosteneffizienz des neuen Behandlungspfads.

Die neue Versorgungsform könnte unter Beteiligung der bestehenden Strukturen der Neurorehabilitation auf ganz Deutschland ausgeweitet werden, zu einer Verbesserung von Lebensqualität führen und Kosten in dreistelliger Millionenhöhe jährlich einsparen.

Förderung durch den Gemeinsamen Bundesausschus

OptiNIV wird vom Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) für 3,5 Jahre mit ca. 5,3 Millionen Euro gefördert und startet 01.08.2021. Konsortialpartner sind AOK Bayern - Die Gesundheitskasse, RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft, Schön Klinik Bad Aibling SE & Co KG, Therapiezentrum Burgau - gemeinnützige Gesellschaft zur neurologischen Rehabilitation nach erworbenen cerebralen Schäden mbH, Universität Greifswald, Universitätsklinikum Regensburg, Universitätsmedizin Greifswald.

Quelle: GBA Innovationsfonds