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Welttuberkulosetag 2022: Leben retten

24. März 2022

„Investieren, um Tuberkulose zu beenden. Leben retten“ ist das Thema des diesjährigen Welttuberkulosetags, der jährlich am 24. März auf die Relevanz und weltweite Ausbreitung dieser tödlichen Infektionskrankheit aufmerksam macht. Als assoziierter Partner des internationalen Forschungskonsortiums UNITE4TB (kurz für: „Academia and industry united innovation and treatment for tuberculosis“) ist das LMU Klinikum München − gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) − federführend an Forschungsanstrengungen beteiligt, die Ausbreitung und Schwere dieser tödlichen Krankheit zu bekämpfen.

tuberkulose (Bild: UNITE4TB)

Der jährliche Welttuberkulosetag erinnert daran, dass TB mit 10 Millionen Neuerkrankungen und 1,5 Millionen Toten pro Jahr weiterhin zu den führenden Todesursachen weltweit gehört. Trotz signifikanter Bekämpfungserfolge der letzten Jahrzehnte ist durch die Verbreitung multiresistenter Tuberkulosebakterien sowie die vielfältigen negativen Auswirkungen der COVID-19 Pandemie der globale Fortschritt im Kampf gegen die Tuberkulose um Jahre zurückgeworfen worden.

TB ist vemeidbar und heilbar

Auf der 2021 gestarteten und mit 185 Millionen Euro für sieben Jahre geförderten Forschungsplattform UNITE4TB verfolgen Akademie und Wirtschaft gemeinsam das Ziel, wirksame Kombinationen für dringend benötigte neue Tuberkulose-Therapien zu entwickeln und deren klinische Bewertung zu beschleunigen.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am LMU Klinikum und DZIF sind im Rahmen von UNITE4B und anderer Projekte an der Entwicklung neuer TB-Medikamente sowie neuer Biomarker für die individuelle Behandlung von TB-Patienten beteiligt. Mit Hilfe modernster diagnostischer Methoden beobachten die Forscher*innen zudem das Auftreten und die Verbreitung von Tuberkulose in europäischen und afrikanischen Bevölkerungsgruppen.

Investitionen retten Leben

Mit modernen Therapien und ausreichenden Ressourcen könnte die Ausbreitung der Krankheit gestoppt werden. In ihrer globalen Strategie, TB zu beenden, hatte sich die Weltgesundheitsorganisation 2018 das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2030 die Zahl der Tuberkulose- Toten um 90 Prozent und die Verbreitung von TB um 80 Prozent (im Vergleich zu 2015) zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, werden allerdings dringend mehr Investitionen in TB-relevante Aktivitäten benötigt.

„Im Rahmen des UNITE4TB-Projektes arbeiten − zum ersten Mal in der Geschichte der Tuberkulosewirkstoffforschung − alle Hersteller mit Medikamenten in Phase 2 der klinischen Erprobung zusammen. Hiermit ist eine schnellere Bereitstellung so dringend erforderlicher Kombinationstherapien möglich“ sagt Prof. Michael Hoelscher, Direktor der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin am LMU Klinikum München, Koordinator des DZIF-Forschungsbereichs „Tuberkulose“ und Initiator und wissenschaftlicher Leiter von UNITE4TB.

Das Projekt UNITE4TB wird von der Innovative Medicines Initiative 2 Joint Undertaking unter der Fördervereinbarung Nr. 101007873 gefördert. Dieses Joint Undertaking wird durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union und EFPIA, das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) und die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) unterstützt. EFPIA/AP tragen zu 50 Prozent zur Finanzierung bei, während der Beitrag des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) und des LMU Klinikums München vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gewährt wurde.

Quelle: LMU Klinikum