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Medizinische Fakultät mit drei Förderanträgen für Sonderforschungsbereiche erfolgreich

25. November 2022

Die LMU hat in der jüngsten Bewilligungsrunde der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gemeinsam mit ihren Partneruniversitäten erfolgreich Förderungen für fünf große Forschungsverbünde eingeworben.
An zwei ortsübergreifenden Großverbünden, beide zu immunologischen Fragestellungen, sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der LMU maßgeblich beteiligt. Das dritte in dieser Runde erfolgreiche SFB-Projekt mit Beteiligung, ebenfalls zu einer immunologischen Fragestellung, geht bereits in eine zweite Förderrunde. Die Projekte werden vom kommenden Jahr an für zunächst vier Jahre gefördert.

An zwei ortsübergreifenden SFB/Transregio-Verbünden sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der LMU maßgeblich beteiligt:

Unter Federführung der Universitätsmedizin Mainz startet der Sonderforschungsbereich/Transregio (SFB/TRR) 355 „Heterogenität und funktionelle Spezialisierung regulatorischer T-Zellen in unterschiedlichen Mikromilieus“. Regulatorische T (Treg)-Zellen steuern maßgeblich die Immunantwort mit. Zudem sind sie in die funktionelle Architektur verschiedener Gewebe integriert. Trotz einiger Gemeinsamkeiten weisen Treg-Zellen abhängig von ihrer Funktion auch wesentliche Unterschiede auf. Der SFB erforscht diese Heterogenität der Treg-Zellen und ihren Einfluss auf immunologische und gewebespezifische Erkrankungen. Das Ziel ist es, Treg-Zellen für die Entwicklung maßgeschneiderter Immuntherapien einsetzen zu können.

Die Sprecherschaft des SFB/TRR 355 liegt bei der Universität Mainz. Beteiligt sind auch die TUM und die LMU. Co-Sprecherin des Verbundes von Seiten der LMU ist Prof. Dr. Carolin Daniel von der Abteilung für Klinische Pharmakologie des LMU Klinikums.

Wie entwickelt sich das Immunsystem in der perinatalen Phase rund um die Geburt?

Die Geburt bedeutet nicht zuletzt für das Immunsystem des Neugeborenen drastische Veränderungen: Es ist plötzlich Umwelteinflüssen ausgesetzt, es muss lernen, mit der mikrobiellen Besiedlung von Darm und anderen Organen und dem gleichzeitigen Beginn der eigenständigen Nahrungsaufnahme sowie der einsetzenden Atemtätigkeit klarzukommen. Zuvor entwickelt sich das Immunsystem geschützt im Mutterleib. Doch was geschieht in der perinatalen Phase rund um die Geburt? Wie läuft seine Anpassung und die Vorbereitung auf die Welt draußen an? Wie differenzieren sich die Zellen der komplexen Körperabwehr aus? Ein bislang weitgehend unbeackertes Forschungsfeld.

Der neue SFB/Transregio 359 „Perinatal Development of Immune Cell Topology (PILOT)” soll die Mechanismen, die für die perinatale Differenzierung von Immunzellen und des zellulären Umfeldes entscheidend sind, grundlegend aufklären. Die Sprecherschaft des SFB liegt bei der Universität Freiburg, die LMU ist an dem Verbund maßgeblich beteiligt; Co-Sprecher ist Prof. Dr. Markus Sperandio aus dem Institut für Kardiovaskuläre Physiologie und Pathophysiologie am Biomedizinischen Zentrum der LMU.

In der Verlängerung

Mechanismen zur Erkennung und Eliminierung fremden Erbguts stehen im Fokus des SFB/Transregio 237 „Nucleic Acid Immunity“. Bestimmte Rezeptoren des Immunsystems können fremde Nukleinsäuren von körpereigenen unterscheiden und tragen dadurch entscheidend zur Abwehr von Krankheitserregern bei. Im Rahmen des SFB/Transregio wollen die Wissenschaftler die molekularen Mechanismen der Nukleinsäure-Immunität aufklären und untersuchen, auf welche Weise Störungen zur Entstehung von Krankheiten – beispielsweise chronischen Infektionen und Autoimmunkrankheiten – beitragen. Die Ergebnisse sollen auch die Entwicklung neuer, gezielter Therapien und therapeutischer Impfstoffe ermöglichen.

Der SFB/Transregio wird bereits seit 2018 von der DFG gefördert und geht jetzt in eine zweite Förderphase. Sprecher ist Prof. Dr. Veit Hornung vom Genzentrum der LMU. Beteiligt sind außerdem die Technische Universität Dresden und die Universität Bonn.

Ansprechpartner

Prof. Dr. Carolin Daniel
Abteilung für Klinische Pharmakologie,
Klinikum der Universität München, LMU München
carolin.daniel@med.uni-muenchen.de

Prof. Dr. Markus Sperandio
Institut für Kardiovaskuläre Physiologie und Pathophysiologie im Walter-Brendel-Zentrum für Experimentelle Medizin,
Medizinische Fakultät, LMU München
markus.sperandio@med.uni-muenchen.de

Prof. Dr. Veit Hornung
Gene Center and Department of Biochemistry
Ludwig-Maximilians-Universität München
hornung@genzentrum.lmu.de

Quelle: LMU