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Bipolare Störungen im Fokus

14. Juli 2022

Bipolare Störungen, auch als manisch-depressive Erkrankungen bekannt, gehören mit 1 bis 2 % zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen in Deutschland. Diese Erkrankung betrifft Männer und Frauen zu gleichen Teilen. Bei der Entstehung spielen genetische, biologische und Umweltfaktoren eine wichtige Rolle. Bipolar Erkrankte leiden an extremen, in Episoden verlaufenden Schwankungen der Stimmung und des Antriebs, die willentlich nicht steuerbar sind: Manie und Depression. Die Erkrankung kann individuelle Ausprägungen und Verläufe haben und bringt für die Patient:innen und nächsten Angehörigen einen immensen Leidensdruck mit sich. Häufig dauert es sehr lange – manchmal bis zu 8 oder gar 15 Jahren, bis die exakte Diagnose gestellt wird und die adäquate Therapie eingeleitet werden kann. Gleichermaßen könnten aber durch eine schnelle Therapieeinleitung weitere psychische und oft weitreichende soziale Probleme vermieden werden.

bipolar Bipolare Störungen bringen für die Patient:innen und deren nächste Angehörige einen hohen Leidensdruck mit sich. (Bild:Institut für Psychiatrische Phänomik und Genomik des LMU Klinikums)

Die wichtigsten Säulen der Behandlung umfassen die medikamentöse Therapie und die nicht-medikamentöse Therapie, letztere bestehend aus psychotherapeutischer und sozialer Unterstützung sowie Unterstützung bei der Selbsthilfe. Ziel ist es, „Expert:in der eigenen Erkrankung werden“.

Die Bipolar-Ambulanz am Institut für Psychiatrische Phänomik und Genomik (IPPG; www.ippg.eu) am LMU Klinikum ist eng mit der Institutsambulanz der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie verzahnt. Die Arbeit der Bipolar-Ambulanz ist gekennzeichnet durch die enge Vernetzung von multidisziplinärer klinischer Versorgung mit modernster wissenschaftlicher Arbeit. Prof. Schulze, Direktor des Institut für Psychiatrische Phänomik und Genomik (IPPG) betont: „Die klinische Versorgung von Patient:innen in der Bipolar-Ambulanz des IPPG profitiert vom hochkarätigen Forschungsumfeld, welches das LMU Klinikum und ihre Partnereinrichtungen am Standort München bieten. Aktuell spielt das IPPG eine zentrale Rolle bei der Entwicklung personalisierter Therapieansätze zur Behandlung der bipolaren Störung, welche durch mehrere EU-Forschungsprojekte gefördert werden.“

Veranstaltungshinweis: 2. Trialogisches Münchener Statussymposium zur bipolaren Störung am Samstag, den 16. Juli 2022, mit Tag der offenen Tür

In einem ganztägigen Fachsymposium am 16. Juli werden rund um die Bipolare Störung von namhaften Referent:innen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten, digitale Diagnosestrategien, der aktuelle Stand zur Genetik, die Bedeutung kritischer Lebensereignisse und Traumata, die Pharmakotherapie sowie die Bedeutung der Selbsthilfearbeit auch fürs familiäre Umfeld beleuchtet. Neue Kooperationsmodelle zwischen Universitätsklinik und dem niedergelassenem Bereich stehen auch auf dem Programm. Das Fotokunstprojekt „Bipolar“ von Mica Wintermayr sowie ein Tag der offenen Tür für Interessierte und betroffene Angehörige runden das 2. Trialogische Münchner Statussymposium zur bipolaren Störung ab.

Eine Anmeldung ist erforderlich: ippg-sekretariat@med.uni-muenchen.de.

Ansprechpartner

Prof. Dr. med. Thomas G. Schulze
Institut für Psychiatrische Phänomik und Genomik,
Klinikum der Universität München, LMU München
thomas.schulze@med.uni-muenchen.de

Quelle: LMU-Klinikum