Medizinische Fakultät
print

Links und Funktionen
Sprachumschaltung

Navigationspfad


Inhaltsbereich

Auftakt einer neuen Ära in der Neurotraumaforschung am LMU Klinikum

10. November 2023

Vom 18. bis 20. Oktober fand im St.-Vinzenz-Haus des LMU Klinikums, Campus Innenstadt, der erste internationale Kongress der neugegründeten European Neurotrauma Organisation (ENO) mit führenden Neurotrauma-Wissenschaftler:innen aus Europa statt.

eno Erster internationaler Kongress der neugegründeten European Neurotrauma Organisation (ENO) (Bild:LMU Klinikum )

„Das Schädel-Hirn-Trauma (SHT) ist die häufigste neurologische Erkrankung. Etwa die Hälfte aller Betroffenen leidet auch Monate danach noch an Symptomen“, sagt Inga Koerte, Professorin für Neurobiologische Forschung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der LMU München, die außerdem an der Harvard Medical School in Boston (USA) forscht.

Umso wichtiger ist eine intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Neurotraumaforschenden, um sowohl die Frühbehandlung als auch die Genesung und die langfristige Betreuung der Betroffenen nach einer traumatischen Verletzung des Zentralnervensystems zu verbessern. „Hierfür müssen wir die zugrundeliegende Pathophysiologie der Verletzungen des Zentralnervensystems noch besser verstehen und Biomarker für die Diagnose und Prognose identifizieren“, erklärt Prof. Nikolaus Plesnila, Professor für Experimentelle Schlaganfallforschung am Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD) des LMU Klinikums München.

lmu Inga Koerte, Professorin für Neurobiologische Forschung, mit Nikolaus Plesnila, Professor für Experimentelle Schlaganfallforschung (Bild:LMU Klinikum )

Den wissenschaftlichen Fortschritt weiter voranzutreiben, ist auch das Ziel der neugegründeten European Neurotrauma Organisation, kurz ENO: „Die Mission von ENO besteht darin, die Neurotraumaforschung und medizinischen Versorgung von Betroffenen in Europa zu fördern“, sagt Prof. Koerte. Besonders wichtig dafür sei es Forschenden ein Forum für wissenschaftlichen Austausch zu bieten.

Den fulminanten Auftakt bildete der erste internationale Kongress der ENO, der vom 18. bis 20. Oktober im St.-Vinzenz-Haus des LMU Klinikums Innenstadt stattfand: Internationale Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher präsentierten und diskutierten neueste Erkenntnisse im Forschungsbereich Hirn- und Rückenmarksverletzungen.

Interdisziplinarität gehört zum Grundprinzip von ENO: „Es freut uns sehr, dass die führenden Expert:innen aus ganz Europa unserer Einladung gefolgt sind und dass das komplette Feld der Neurotraumaforschung vertreten war“, erklären die beiden ENO-Vizepräsident:innen Prof. Koerte und Prof. Nikolaus Plesnila, die den Kongress gemeinsam geleitet haben.

Entsprechend positiv war auch die Resonanz der Teilnehmenden: Alle waren begeistert vom regen interdisziplinären Austausch und dem hohen Niveau der Workshops, Vorträge und Diskussionen. Eine weitere Besonderheit: Die Organisator:innen haben großen Wert darauf gelegt, dass die Veranstaltungen überwiegend von Frauen geleitet wurden und viele Nachwuchswissenschaftler ihre Forschungsprojekte vorstellten.

„Mit ENO erreicht die Neurotraumaforschung in Europa das nächste Level. Beim diesem ersten Kongress hat sich einmal mehr gezeigt, dass entscheidende Fortschritte in der neurotraumatologischen Forschung im Rahmen internationaler und interdisziplinärer Kollaborationen möglich sind“, unterstreicht Prof. Koerte.

Nach dem Kongress ist vor dem Kongress: Der nächste ENO-Kongress findet 2025 statt – im Wechsel mit der Konferenz der International Neurotrauma Society (INTS).

Ansprechpartner

Prof. Dr. Inga Koerte
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
LMU Klinikum München
inga.koerte@med.uni-muenchen.de

Prof. Dr. Nikolaus Plesnila
Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung
LMU Klinikum München
nikolaus.plesnila@med.uni-muenchen.de

Quelle: LMU Klinikum