Medizinische Fakultät
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Neue Ideen für die Lehre

26. Februar 2024

Nach der Pandemie hat die LMU mit dem Fonds zur Förderung der Lehre zahlreiche Lehrkonzepte anschubfinanziert. Auch zukünftig wird die Verankerung innovativer Ideen in der Lehrpraxis mit 500.000 Euro pro Jahr gefördert. Die Medizinische Fakultät fokussierte sich auf den Einsatz von Künstliche Intelligenz in der medizinischen Lehre.

Forscherinnen und Forscher am Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin (DAM) der LMU erarbeiten Lösungen, mittels derer angehende Medizinerinnen und Mediziner im Umgang mit KI-basierten Lehr- und Lernmöglichkeiten geschult werden sollen. Bereits relativ weit fortgeschritten ist die Arbeit an Systemen, mit denen Studierende automatisch Feedback auf ihre Studienarbeiten bekommen. „Der große Vorteil ist, dass wir den Studierenden adäquat und ohne großen Personalaufwand automatisiert Rückmeldung auf ihre schriftlichen Arbeiten geben“, sagt Professor Matthias Stadler, der am DAM KI-Lösungen für die Lehre entwickelt.

Was bislang noch fehle, sagt er, sei aber die Möglichkeit, die Studierenden systematisch an KI-basierte Lösungen heranzuführen. Hierzu hat das Team ein Projekt aufgelegt, das mit Mitteln aus dem Fonds zur Förderung der Lehre unterstützt wird.

Di„Wir wissen, dass viele Studierende bereits Large-Language-Modelle in der Studienvorbereitung nutzen, indem sie sich zum Beispiel Prüfungsfragen generieren lassen oder sich bei der Texterstellung helfen lassen“, sagt Stadler. Aber der Zugang zu solchen Möglichkeiten sei unterschiedlich.

„Unser Ziel ist es, dass alle Medizinstudierenden strukturiert lernen, welche Sprachprogramme es gibt, welches die Unterschiede sind, wie und mit welchen Daten sie trainiert wurden und welches ihre Stärken und Schwächen sind.“ Hierzu sollen Fachexpertinnen und -experten aus der Medizin und aus der technischen Entwicklung eingeladen werden, die mit den Studierenden die Systeme ausprobieren. Lehrinhalte sind des Weiteren die effektive Eingabe von Prompts und vor allem wie Studierende mit den Systemen kollaborativ arbeiten, also zum Beispiel selbst verfasste Texte verbessern können.

Die Bandbreite der Fragestellungen und Anwendungen soll mit Blick auf die nahe Zukunft noch erweitert werden – etwa durch das sich noch in der Testphase befindende KI-Tool MediTutor, mit dem sich Studierende ein medizinisches Fachgebiet auswählen und eine entsprechende Aufgabe in Form eines „Patientenfalls“ stellen lassen, den sie diagnostizieren müssen. Der Algorithmus gewichtet die Antwort schließlich und bietet verschiedene Diagnosemöglichkeiten an. „Das ist im Vergleich zu den bisherigen Multiple-Choice-Tests in der Medizin viel besser, weil die KI eine qualitativ hochwertige Rückmeldung auf beliebig viele Aufgabenstellungen gibt. Personell wäre das nicht zu stemmen“, ist sich Matthias Stadler sicher.

Auch das Thema KI und Ethik in der Medizin und die Weiterentwicklung von Möglichkeiten sollen Thema sein. Matthias Stadler: „Wir müssen viel künstliche Intelligenz ins Studium bringen, weil es den Arbeitsalltag von Medizinern massiv beeinflussen wird.“

Quelle: LMU