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Wissenschaftspreis für Neurobiologin Magdalena Götz

01. Februar 2024

Die Hector Stiftung II würdigt mit der Vergabe des Wissenschaftspreises an die BMC-Wissenschaftlerin Magdalena Götz und an Klaus-Robert Müller (TU Berlin und Berlin Institute for the Foundations of Learning and Data) die herausragenden Forschungsleistungen der beiden Forschenden auf den Gebieten der Stammzellbiologie und Neurobiologie sowie des Maschinellen Lernens und der Künstlichen Intelligenz.

Magdalena Götz ging schon früh der Frage nach, wie das Gehirn gebildet wird, wie Nervenzellen entstehen und wie sie korrekt verknüpft werden. Dabei fand sie heraus, dass die Stammzellen des Gehirns eigentlich Gliazellen sind. Gliazellen wurden bis dato nur als Stützzellen angesehen. Dass diese sogar Nervenzellen bilden, war vorher völlig unvorstellbar. Dies inspirierte die Wissenschaftlerin zu dem bahnbrechenden Ansatz, Gliazellen im ausgewachsenen Gehirn zur Bildung von Nervenzellen anzuregen. Denn normalerweise endet die Bildung von Nervenzellen nach der Geburt. Das ist das Problem nach Gehirnverletzungen oder bei neurodegenerativen Erkrankungen. Denn abgestorbene Nervenzellen werden nicht ersetzt.

Magdalena Götz gelang es – in der Zellkulturschale und in vorklinischen Modellen – aus diesen Gliazellen durch Einbringen von regulatorischen Faktoren, die nur während der Entwicklung des Gehirns vorhanden sind, wieder Neurone zu bilden. Sie verfolgte diesen Ansatz mit menschlichen Gliazellen weiter und untersuchte auch die Reaktion von Gliazellen in menschlichen Gehirnen im Kontext verschiedener Erkrankungen. Dabei konnte sie unter anderem aufzeigen, wie wichtig der Stoffwechsel der Zellen in diesem Zusammenhang ist. Der nächste Schritt, auf den sich das Team von Magdalena Götz konzentriert, ist nun, verschiedene Nervenzellen korrekt zu bilden, was eines Tages zu völlig neuen therapeutischen Ansätzen führen könnte.

Klaus-Robert Müller zählt zu den weltweit anerkanntesten Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenzforschung. Große Beachtung hat unter anderem seine grundlegende Forschung an der Schnittstelle von Maschinellem Lernen und Quantenmechanik erzeugt.

Zur Preisverleihung trafen sich der Vorstand der Stiftung sowie frühere Preisträger im Hotel „Europäischer Hof“ in Heidelberg. Stifter Dr. h.c. Hans-Werner Hector hieß die beiden ausgezeichneten Forschenden im Kreis der nunmehr 30 „Hector Fellows“ willkommen, die sich dort gemeinsam für interdisziplinäre Spitzenforschung in Deutschland engagieren. Dabei waren sich die beiden Laudatoren, Prof. Dr. Dr. Christian Haass (LMU) und Prof. Dr. Bernhard Schölkopf (Max-Planck-Institut für intelligente Systeme, Tübingen) einig, dass Magdalena Götz und Klaus-Robert Müller mit der Exzellenz ihrer Grundlagenforschung, aber auch mit ihrer ansteckenden Begeisterung für das Beschreiten neuer Wege die „Hector Fellow Academy“ bereichern werden, die aussichtsreiche Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler fördert.

Der mit 150.000€ dotierte Wissenschaftspreis wird jährlich verliehen an herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtunge

Ansprechpartnerin

Prof. Dr. Magdalena Götz
Lehrstuhl für Physiologische Genomik,
Biomedizinisches Centrum (BMC),
Medizinische Fakultät, LMU München
magdalena.goetz@helmholtz-muenchen.de

Quelle: BMC