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Die Aorta ist jetzt ein Organ

04. März 2024

Die Aorta gilt künftig als eigenständiges Organ des Menschen. Dies wurde in den neuen Leitlinien zu aortenchirurgischen Behandlungen der Europäischen Gesellschaft für Herz-Thorax-Chirurgie (EACTS) und der US-amerikanischen Society of Thoracic Surgeons (STS) festgelegt. Im Universitären Aortenzentrum des LMU Klinikums ist dieser Ansatz schon seit Längerem die Grundlage für die medizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Aortenerkrankungen.

gruppe Das Team der Abteilung für Gefäßchirurgie (Bild: LMU Klinikum)

Die Aorta zieht sich von der linken Herzkammer durch den Brustkorb und den Bauch bis ins Becken und ist das zentrale Gefäß des Körperkreislaufs: „Von der Aorta hängt die gesamte Versorgung des Körpers mit sauerstoffreichem Blut ab, deshalb auch die Bezeichnung ‚Hauptschlagader‘, erklärt der Direktor der Abteilung für Gefäßchirurgie Professor Nikolaos Tsilimparis, der gemeinsam mit dem Herzchirurgen und stellvertretenden Direktor der Herzchirurgischen Klinik, Professor Maximilian Pichlmaier, das Universitäre Aortenzentrum des LMU Klinikums leitet.

Anders als in vielen anderen Kliniken ist es am Aortenzentrum schon seit Längerem üblich, die Versorgung von Aortenerkrankungen in einem eigenen Fachgebiet zu bündeln – unter Federführung von Herzchirurgie und Gefäßchirurgie und in enger Abstimmung mit der Kardiologie, Angiologie, Radiologie und anderen Fachbereichen. Diesen integrativen Ansatz empfehlen auch die neuen Leitlinien, die das Vorgehen bei Diagnose und Behandlung von Aortenerkrankungen beschreiben und die Hauptschlagader nun auf eine Stufe mit Herz, Lunge, Gehirn oder Nieren setzen.

„Die Anerkennung der Aorta als eigenständiges Organ ist in jeder Hinsicht folgerichtig. Denn bei fast allen Aortenerkrankungen handelt es sich um sehr komplexe, potenziell lebensbedrohliche Krankheitsbilder, bei denen meist auch andere Organsysteme in das Krankheitsgeschehen involviert sind“, erklärt Professor Tsilimparis. Dieser Komplexität könne letztlich nur mit einer fachübergreifenden, ganzheitlichen Betrachtung der Aorta und einer interdisziplinären Therapiestrategie Rechnung getragen werden. „Die bisherige oftmals praktizierte Vorgehensweise, Erkrankungen der Aorta je nach Art und Lage entweder in der Herzchirurgie oder in der Gefäßchirurgie zu behandeln, greift da zu kurz“, so Professor Tsilimparis. Und Professor Pichlmaier ergänzt: „Dies gilt umso mehr, weil Erkrankungen wie ein Aortenaneurysma oder ein Aortenriss anspruchsvolle chirurgische Eingriffe erfordern, die die Expertise eines hochspezialisierten Ärzteteams voraussetzt.“

Ansprechpartner

Prof. Dr. Nikolaos Tsilimparis
Abteilung für Gefäßchirurgie,
LMU Klinikum, LMU München
Nikolaos.Tsilimparis@med.uni-muenchen.de="" =""

="" ="" ="" Prof.="" Dr.="" Nikolaos="" Tsilimparis="" Herzchirurgische="" Klinik="" und="" Poliklinik,="" LMU="" Klinikum,="" LMU="" M="" nchen="" maximilian.pichlmaier@med.uni-muenchen.de

Quelle: LMU Klinikum