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Netzwerktreffen des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung am LMU Klinikum München

28. September 2023

Knapp 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer informierten sich beim dritten Netzwerktreffen des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung, BZKF, am 13. September im St. Vinzenz-Haus des LMU Klinikums am Campus Innenstadt oder waren per Live-Stream zugeschaltet. Das BZKF ist ein Zusammenschluss der sechs bayerischen Universitätsklinika mit dem Ziel, die Krebsforschung sowie die Patientenversorgung und -information über Krebserkrankungen in Bayern in allen Regionen auf höchstem Niveau zu gewährleisten und auszubauen. Insgesamt fördert der Freistaat Bayern die Initiative seit Beginn mit über 32 Millionen Euro.

welcome Zum 3. BZKF Network Meeting 2023 hieß Prof. Dr. med. Andreas Mackensen, Direktor des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung, rund 300 Teilnehmende willkommen. (Bild: LMU Klinikum)

Gastgeber im St. Vinzenz-Haus war die LMU-Medizin, vertreten durch den Ärztlichen Direktor des LMU Klinikums, Prof. Dr. Markus M. Lerch, und den Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Thomas Gudermann. Beide nahmen erfreut zur Kenntnis, dass es drei Jahre nach dem Start des BZKF mittlerweile konkrete Ergebnisse und funktionierende Strukturen gibt, zugleich sind etliche weitere Projekte im Aufbau. Besonders zwei Aspekte hob Prof. Lerch in seiner Begrüßungsrede hervor: „Die Schaffung einheitlicher Regelungen für die Zusammenarbeit mit der forschenden Pharmaindustrie im Bereich klinischer Studien sowie die Beteiligung der Patientinnen und Patienten beim sogenannten shared decision making.“ Die Standards für Studien mit der Industrie, die die BZKF-Mitglieder inzwischen festgelegt haben, sieht Lerch als Vorbild für weitere Bundesländer bzw. das gesamte Bundesgebiet. Und die gemeinsame Festlegung von Therapieweg und Therapieziel zwischen Fachpersonal und den Patienten, das sogenannte shared decision making, trägt wesentlich zu einer individualisierten Medizin bei.

Vorgestellt wurde eine Vielzahl von Projekten an den jeweiligen Standorten. Bei den so genannten Leuchtturmprojekten hat jeweils eine Einrichtung die Federführung, die weiteren Beteiligten nutzen etablierte Strukturen oder bearbeiten spezifische Themen, die allen Zentren zugutekommen. Ziel ist es, die dezentral erarbeiteten Erkenntnisse zügig allen Partnern zur Verfügung zu stellen, damit letztlich die Fortschritte schnell in der Patientenversorgung ankommen. Ohnehin ist die unmittelbare Einbindung der Patientinnen und Patienten ein weiterer Pluspunkt des BZKF. Nicht nur die Informationen über Hotlines oder auch Social Media wurden hervorgehoben, auch die Berücksichtigung der Patientenbedürfnisse bei den Projekten ist beispielhaft. Das bestätigte der Bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume in seinem Grußwort. Ihm ist vor allem wichtig, dass die Gesundheitsdaten möglichst umfangreich und datensicher für die weitere Entwicklung von Diagnosen und Therapien genutzt werden können./p>

Seitens des LMU Klinikums waren Prof. Dr. Julia Mayerle und Prof. Dr. Claus Belka aktiv beteiligt. Sie verliehen die Publication Awards für besonders innovative Forschungsprojekte, jeder Standort erhielt jeweils eine Urkunde für eine herausragende wissenschaftliche Arbeit. Prof. Belka: „Das BZKF wird erwachsen – nach viel Aufbau-Arbeit unter Corona-Bedingungen hat jetzt ein erstes Netzwerktreffen mit den nun weitgehend etablierten Strukturelementen des BZKF stattgefunden: Leuchttürmen, Translationsgruppen, Organgruppen. Das LMU Klinikum spielt eine besondere Rolle bei der AG Pharma mit einer homogenen Vertragsabwicklung bei klinischen Studien, beim Molekularen Tumorboard, im Bereich shared decision making, einer bayernweiten Strahlentherapie-Dokumentation und der Studiengruppe Sarkome.“

Bei der abschließenden Diskussionsrunde wurde unter anderem die weitere Finanzierung thematisiert, die beispielsweise auch die Öffentlichkeitsarbeit gewährleisten soll – eine Bitte, die sich vor allem an den Vertreter des Wissenschaftsministers, Dr. Michael Mihatsch, richtete. Denn noch ist nicht gesichert, dass auch wirklich alle Krebspatientinnen und -patienten in einem dafür geeigneten Zentrum behandelt werden. Bislang liegt die Quote erst bei rund 50 Prozent. Hier ist Aufklärung ein zentraler Baustein, um die Öffentlichkeit umfassend zu informieren. Zudem müssen Prozesse und Strukturen darauf ausgerichtet werden, alle Beteiligten einzubinden.

Quelle: LMU Klinikum