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Auftaktsymposium für CARE-Projekt in Düsseldorf

09. März 2023

Am 3 März fand im Haus der Universität in Düsseldorf das Auftaktsymposium zum Projekt CARE statt. CARE steht für Computer-assistierte Risiko-Evaluation in der Früherkennung psychotischer Erkrankungen. Prof. Dr. Eva Meisenzahl von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf/LVR-Klinikum Düsseldorf und Prof. Dr. Nikolaos Koutsouleris von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am LMU Klinikum München hatten als Konsortialführung des CARE-Projekts zu diesem Auftaktsymposium eingeladen. Insgesamt waren über 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei dem ganztägigen Symposium vertreten.

Haus Die Sektion für Präzisionspsychiatrie der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am LMU Klinikum wird das CARE-Projekt durch langjährige Expertise im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) tatkräftig unterstützen(Bild: LMU Klinikum)

CARE befasst sich mit der Entwicklung präventiver Strategien gegen Psychosen in der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie. Jedes Jahr sind etwa 20 Prozent der Menschen in Deutschland von einer psychiatrischen Erkrankung betroffen. Psychosen zählen dabei zu den kostenintensivsten Erkrankungen, vor allem weil ihre oftmals schleichende Entwicklung zumeist im Stadium des erhöhten Risikos für eine Psychose nicht erkannt wird. Derzeit bestehen aber kaum spezialisierte Präventionsangebote. Dies führt dazu, dass Betroffene oft wenig zielgerichtet nach Hilfen suchen, die Kosten ihrer Behandlung weiter steigen und der Therapieerfolg ausbleibt.

Die Sektion für Präzisionspsychiatrie am LMU Klinikum wird das CARE-Projekt durch langjährige Expertise im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) tatkräftig unterstützen. „So werden die an allen Standorten gewonnenen klinischen und MRT-Daten der Patienten mit erhöhtem Psychoserisiko in München mittels KI-basierter Algorithmen ausgewertet, die im Vorgängerprojekt PRONIA (www.pronia.eu) entwickelt wurden“, erläutert Prof. Koutsouleris. „Aus den Ergebnissen werden automatische Befunde erstellt, die das individuelle Risiko der Patienten für eine psychotische Ersterkrankung oder die Entwicklung psychosozialer Funktionsdefizite widergeben - ein Novum für die Psychiatrie! Zudem erhalten die teilnehmenden Kliniker für jeden, in den aktiven Studienarm von CARE eingeschlossenen Patienten ein personalisiertes, von der KI berechnetes Risikoprofil. Mit Hilfe dieses Risikoprofils kann erstmals die weitere Therapie auf einer objektiven Grundlage erfolgen.“

Zudem werden sich die neuen interdisziplinären Versorgungsstrukturen des LMU Klinikums - die von der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Erwachsenpsychiatrie gemeinsam geführte Psychiatrische Transitionsstation sowie die Früherkennungsambulanz für Psychische Störungen - aktiv an der Patientenrekrutierung beteiligen und so zum Erfolg des Projekts beitragen.

LMU-Klinik für Psychotherapie und Psychiatrie baut auf Vorgängerprojekt auf

Im Erfolgsfall kann so durch das CARE-Projekt erstmals eine risikostratifizierte und personalisierte Diagnostik und Therapie entwickelt werden, um psychiatrische Erkrankungen wie Psychosen zu verhindern oder Krankheitsverläufe deutlich abzumildern. Das Projekt wird durch den G-BA-Innovationsfonds für 39 Monate mit insgesamt ca. 9,5 Millionen Euro gefördert.

Quelle: LMU Klinikum