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Roman Schniepp erhält Eugen Münch-Preis für innovative Gesundheitsversorgung

25. November 2020

Für seine Forschungsarbeiten zur Mustererkennung zur Diagnose neurogeriatrischer Gangstörungen ist PD Dr. Roman Schniepp mit dem Eugen Münch-Preis 2020 in der Kategorie Wissenschaft und anwendungsorientierte Forschung ausgezeichnet worden. Er leitet die Forschungsgruppe Stand- und Gangregulation an der Neurologischen Klinik und Poliklinik des LMU Klinikums.

schniepproman Mit dem Eugen Münch-Preis ausgezeichnet: PD Dr. Roman Schniepp (Bild: LMU Klinikum)

In seiner Forschungsarbeit befasst sich Roman Schniepp damit, wie neurogeriatrische Gangstörungsmuster mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) automatisch analysiert und interpretiert werden können. Die Bewegungsmuster beim Gehen werden mit Sensoren erfasst und mit automatisierten Mustererkennungsverfahren und künstlicher Intelligenz klassifiziert. Über 10.000 Patientendaten wurden bereits in eine Datenbank aufgenommen, anhand der die Algorithmen weiter trainiert werden. So entsteht ein Ansatz für den klinischen Einsatz, bei dem durch die Gangbewegungsdaten automatisch individuelle Vorhersagen zur Diagnose und Sturzabschätzung getroffen werden. Damit kann langfristig die Versorgung von geriatrischen Patienten mit Gangstörungen verbessert werden.

„Die Möglichkeit, die KI mit vielen tausend Datensätzen aus verschiedenen Fachrichtungen zu trainieren, ermöglicht uns in Zukunft fächerübergreifend und interdisziplinär Bewegungs- und Gangstörungen zu erfassen und zu interpretieren", sagt Roman Schniepp. "Diese Möglichkeit ist gerade in der Geriatrie von großer Bedeutung.“

Dr. Roman Schniepp ist Neurologe mit den Schwerpunktbezeichnungen für Neurologische Intensivmedizin und Notfallmedizin am LMU Klinikum München. Er leitet die interdisziplinäre Forschungsgruppe zum Thema „Gang- und Standstörungen“ am LMU Klinikum in Großhadern und arbeitet dort an grundlagenwissenschaftlichen und klinischen Fragestellungen im Bereich neurologischer und neurogeriatrischer Erkrankungen. Als Mitglied mehrerer nationaler und internationaler Forschungsgesellschaften koordiniert Schniepp derzeit zudem den Technologietransfer von Bewegungsanalyseverfahren aus dem klinischen Umfeld in die reale, häusliche Umgebung mittels tragbarerer Sensorik.

Die Eugen Münch-Stiftung verleiht seit 2015 jährlich den Eugen Münch-Preis für innovative Ideen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in den beiden Kategorien „Wissenschaft“ und „praktische Anwendungen“. Im Fokus stehen dabei besonders der kreative Einsatz neuer Technologien und die Nutzung der Potenziale, die sich durch Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Robotik ergeben. Der Preis ist jeweils mit 20.000 Euro dotiert; außerdem erhält der Gewinner einen Film über seine Arbeit.

Quelle: LMU Klinikum