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Heinz Maier-Leibnitz-Preis für Daniel Kotlarz

03. März 2020

Der Mediziner Dr. Daniel Kotlarz, Nachwuchsgruppenleiter am Dr. von Haunerschen Kinderspital des LMU Klinikums, erhält den mit 20.000 Euro dotierten Heinz Maier-Leibnitz-Preis. Der Preis gilt als die wichtigste deutsche Auszeichnung für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vergeben sie an „herausragende Forscherinnen und Forscher, die sich in einem frühen Stadium ihrer wissenschaftlichen Laufbahn befinden und noch keine unbefristete Professur innehaben“.

kotlarz_daniel Der Mediziner Dr. Daniel Kotlarz, Nachwuchsgruppenleiter am Dr. von Haunerschen Kinderspital des LMU Klinikums, erhält den mit 20.000 Euro dotierten Heinz Maier-Leibnitz-Preis. (Foto: LMU)

Daniel Kotlarz erforscht die genetischen Ursachen von Immundefekten, die an der Entstehung von früh im Kindesalter auftretenden Formen der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) beteiligt sind. Seltene genetische Defekte können das Immunsystem auf unterschiedliche Weise beeinflussen und zur Entstehung der Erkrankung führen, die oft schwer und lebensbedrohlich verläuft und einer konventionellen Behandlung nicht zugänglich ist.

Ziel von Kotlarz‘ translationaler Forschung ist es, die molekularen Mechanismen der Krankheitsentstehung mithilfe bioanalytischer Hochdurchsatzverfahren und verschiedener experimenteller Modelle aufzuklären, um neue diagnostische Werkzeuge und Therapien zu entwickeln. Unter anderem konnte Kotlarz erstmals nachweisen, dass einzelne Gendefekte für die Proteine IL-10R, TGF-beta-1, Caspase-8 und RIPK1 diese Erkrankung auslösen können. Diese Erkenntnisse sind ein wichtiger Schritt für die Entwicklung von individuellen zugeschnittenen Behandlungsansätzen und haben die Notwendigkeit innovativer genetischer Analysen bei Kindern mit CED verdeutlicht.

Daniel Kotlarz, Jahrgang 1978, ist Mediziner und Immunologe und arbeitet als Nachwuchsgruppenleiter am Dr. von Haunerschen Kinderspital des Klinikums der LMU. Er ist Teilprojektleiter des DFG-geförderten Sonderforschungsbereichs „Kontrolle und Plastizität von Zelldifferenzierungsprozessen im Immunsystem“. Zugleich ist er assoziierter Senior Scientist in der Abteilung für pädiatrische Gastroenterologie des Boston Children’s Hospital der Harvard Medical School.

Der zweite Heinz Maier-Leibnitz-Preisträger der LMU München 2020 ist der Literaturwissenschaftler Privatdozent Dr. Erik Schilling.

Quelle: LMU