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Dr. Ali Ertürk erhält einen ERC-Grant für seine Forschung

17. Dezember 2019

Der Europäische Forschungsrat vergibt an vier Wissenschaftler*innen der LMU hochdotierte Consolidator-Grants für ihre Forschung. Molekularbiologe Dr. Ali Ertürk, der am Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung forscht, hat einen davon für sein Projekt CALVARIA eingeworben.

erturk_ali Molekularbiologe Dr. Ali Ertürk, der am Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung forscht, hat einen Consolidator-Grant für sein Projekt CALVARIA eingeworben. (Foto: LMU)

Die Auszeichnung ist mit einer Förderung von bis zu zwei Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren dotiert. Mit Consolidator Grants unterstützt der Europäische Forschungsrat (ERC) exzellente Nachwuchswissenschaftler dabei, ihre innovative Forschung weiter auszubauen und zu konsolidieren.

er Molekularbiologe Dr. Ali Ertürk hat neuartige bildgebende Verfahren entwickelt, um das komplexe Netzwerk der Nervenzellen und seine chronischen Veränderungen nach traumatischen Hirnverletzungen, Schlaganfällen oder aufgrund von Alterungsprozessen zu untersuchen. Mit dieser Technik hat er unter anderem die Skull-Meninges Connections (SMC) entdeckt – eine direkte Verbindung des Knochenmarks des Schädels (Calvaria) mit dem Gewebe der Hirnhaut. Diese Verbindung vermittelt offenbar auch die Wanderung von Immunzellen in das Gehirn.

Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Schädelkalotte an verschiedenen Erkrankungen des Gehirns beteiligt ist. Auf der Basis dieser Ergebnisse will Ertürk in seinem ERC-Project CALVARIA (Translational aspects of the discovery of skull-meninges connections) nun neue Wege finden, Entzündungen des Gehirns zu beeinflussen, mit denen Neurodegenerative Krankheiten wie Demenzen oft verbunden sind. Dass die Schädelkalotte leichter zugänglich ist als das Hirngewebe, könnte neue Möglichkeiten eröffnen, Medikamente zielgenau in das Gehirn zu transportieren, etwa um entzündliche Prozesse zu behandeln. Außerdem könnten potenzielle Biomarker, die pathologische Prozesse im Gehirn widerspiegeln, in der Calvaria einfacher und schneller zu erkennen sein. Noch allerdings sind die Strukturen und zellulären Eigenschaften der SMCs und der Calvaria sowie ihr Einfluss auf die Neuropathologie weitgehend unbekannt. Mit seinem Projekt will Ertürk hier Klarheit schaffen.

Ali Ertürk studierte Genetic Engineering und Molekularbiologie an der Bilkent Universität in Ankara, Türkei, und wurde am Max-Planck-Institut für Neurobiologie, Martinsried, promoviert. Er war Postdoc bei Genentech Inc., South San Francisco, USA, bevor er 2014 als Forschungsgruppenleiter ans Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung am Klinikum der LMU kam. Seit 2017 ist er zudem Adjunct Assistant Professor an der Rochester University, New York, USA und seit Kurzem leitet er das Institute for Tissue Engineering and Regenerative Medicine (ITERM) am Helmholtz Zentrum München.

Quelle: LMU