Medizinische Fakultät
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Verleihung des Rolf Becker-Preis 2018 auf dem Jahresempfang der Medizinischen Fakultät

13. Juli 2018

Der Jahresempfang der Medizinischen Fakultät am 30. Juni im Irenensaal des Wort & Bild Verlag Baierbrunn bot den Rahmen für die Auszeichnung zweier exzellenter Arbeiten mit dem Rolf Becker-Preis 2018.

sommerempfang-2018-verleihung v.l.: Dr. med. Daniel Kotlarz, Benjamin Marquardt, Laudator Prof. Dr. Gerhard Steinbeck, Stefan Roth, PD Dr. med. Arthur Liesz, Dekan Prof. Dr. Reinhard Hickel (Foto: Wort & Bild Verlag)

Gemeinsam mit Dr. med. Daniel Kotlarz und Benjamin Marquardt, Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital, wurden Stefan Roth und PD Dr. med. Arthur Liesz, Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung, der Rolf-Becker-Preis 2018 der Medizinischen Fakultät der LMU und der Stiftung „Rufzeichen Gesundheit!“ Baierbrunn zugesprochen. Der Preis ist insgesamt mit 50.000 Euro dotiert und honoriert die beste Originalarbeit, die aus einem Forschungsprojekt auf dem Gebiet der experimentellen oder klinischen Medizin an der LMU 2017/18 hervorgegangen ist.

Der Aufsatz der preisgekrönten Autoren Stefan Roth und PD Dr. med. Arthur Liesz war im März 2018 im Fachblatt Science Translational Medicine erschienen. In der ausgezeichneten Arbeit konnte das Team von Dr. Liesz erstmals nachweisen, dass es einen mechanistischen Zusammenhang zwischen Alarminen nach Schlaganfall und beschleunigter Atheroskleroseprogression gibt. Atherosklerose ist eine chronische Entzündung der Arterienwände, in dessen Verlauf es zur Bildung von atherosklerotischen Plaques (Gefäßverkalkungen) kommt. Diese können zu Rissen in der Blutgefäßwand führen und Infarkte in den Endorgangen, etwa im Gehirn, verursachen. Die Ergebnisse der Studie wecken die Hoffnung, dass eine Blockade der aufgedeckten immunologischen Checkpoints auch beim Menschen angewendet werden kann. Hierdurch ließe sich möglicherweise die hohe Rezidivrate nach atherosklerotischem Schlaganfall reduzieren.

Eine weitere exzellente wissenschaftliche Publikation ging von Dr. med. Daniel Kotlarz und Benjamin Marquardt hervor, die im renommierten Fachblatt Nature Genetics veröffentlicht wurde. Die beiden Erstautoren identifizierten im Rahmen eines internationalen Netzwerkes erstmals Kinder mit einem TGF-β1-Funktionsverlust. Die Wissenschaftler hatten damit eine bislang unbekannte Erkrankung entdeckt. Für Kinder mit TGF-β1-Defizienz eröffnen sich nun neue Chancen. Denn eine Behandlung mit einem gentechnisch produzierten Zytokin sollte, so die Ärzte, einen günstigen Einfluss auf die Erkrankung haben. Mit Hochdruck arbeitet das Team nun daran, einen solchen Wirkstoff verfügbar zu machen, um betroffenen Kindern zu helfen.

Titel der Originalarbeiten

Daniel Kotlarz, Benjamin Marquardt, Tuva Barøy, Way S. Lee, Liza Konnikova, Sebastian Hollizeck, Thomas Magg, Anna S. Lehle, Christoph Walz, Ingo Borggraefe, Fabian Hauck, Philip Bufler, Raffaele Conca, Sarah M. Wall, Eva M. Schumacher, Doriana Misceo, Eirik Frengen, Beint S. Bentsen, Holm H. Uhlig, Karl-Peter Hopfner, Aleixo M. Muise, Scott B. Snapper, Petter Strømme, Christoph Klein.
Human TGF-β1 deficiency causes severe inflammatory bowel disease and encephalopathy.
Nature Genetics 2018; 50:344–348.

Stefan Roth, Vikramjeet Singh, Steffen Tiedt, Lisa Schindler, Georg Huber, Arie Geerlof, Daniel J. Antoine, Antoine Anfray, Cyrille Orset, Maxime Gauberti, Antoine Fournier, Lesca M. Holdt, Helena Erlandsson Harris, Britta Engelhardt, Marco E. Bianchi, Denis Vivien, Christof Haffner, Jürgen Bernhagen, Martin Dichgans, Arthur Liesz
Brain-released alarmins and stress response synergize in accelerating atherosclerosis progression after stroke
Science Translational Medicine 2018; 10:432

Quelle: LMU, KUM (Text), Wort & Bild Verlag (Bild)