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Walnüsse senken nachweislich Cholesterin

2. November 2017

Eine LMU-Studie belegt, dass der regelmäßige Verzehr von Walnüssen den Cholesterinspiegel verbessert, unabhängig vom Verzicht anderer Nahrungsmittel.

walnuesse_535 Walnuesse senken den Cholesterinspiegel

Dass naturbelassene Walnüsse einen positiven Effekt auf den Fettstoffwechsel haben, ist wissenschaftlich erwiesen: Eine Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Parhofer hat bereits im Jahr 2014 gezeigt, dass regelmäßiger Walnussverzehr zu einem Abfall des Non-HDL-Cholesterins ("schlechtes" Cholesterin) um sieben Prozent führt. Nun haben die Ernährungswissenschaftler am LMU-Klinikum in einer Folgestudie untersucht, ob der positive Effekt davon abhängt, was die Patienten in der Ernährung weglassen, wenn sie Walnüsse konsumieren.

Die Ergebnisse der prospektiven, randomisierten Walnuss-Studie, die erst kürzlich in der Fachzeitschrift Nutrients publiziert wurden, bestätigen den positiven gesundheitlichen Effekt der Walnuss: 43 Gramm der Baumnuss pro Tag verbessern den Fettstoffwechsel und senken das schlechte Cholesterin nachweislich um ca. fünf Prozent. "Und das unabhängig davon, ob man bei der Ernährung Fette oder Kohlenhydrate anstelle der Walnüsse weglässt", erklärt Prof. Dr. Parhofer, Oberarzt in der Medizinischen Klinik und Poliklinik IV am Klinikum der Universität München. "Somit können wir mit unserer Studie nachweisen, dass alleinig der Nussverzehr der ausschlaggebende Faktor für den positiven Effekt auf den Cholesterinspiegel ist."

Doktorandin Charlotte Bamberger betreute in der Studie ca. 200 gesunde Frauen und Männer im Alter von durchschnittlich 63 Jahren. Die Probanden (alle Nicht-Raucher) wurden in drei Gruppen unterteilt, die innerhalb eines Zeitraums von acht Wochen jeden Tag 43 Gramm Walnüsse verzehrten: Eine Gruppe sollte dabei vor allem auf Kohlenhydrate verzichten, einer zweiten wurde empfohlen vor allem auf Fette zu verzichten und einer dritten eine Kombination aus beidem. In der ebenso langen Periode gab es für eine Kontrollgruppe keine Nüsse, um Vergleichswerte zu haben. "Interessanterweise haben sich die Probanden auch nur begrenzt an die ihnen vorgegebene Diät gehalten", sagt Prof. Parhofer. "Aber selbst dann, wenn man sich die Personen anschaut, die unsere Empfehlungen konsequent umgesetzt haben, sieht man keinen Unterschied bezüglich der Verbesserung des Cholesterinspiegels. Es spielt also keine Rolle, ob man Fette oder Kohlenhydrate reduziert, während man täglich eine Handvoll Walnüsse isst."

In einem zweiten Ansatz hat das Team um Prof. Parhofer untersucht, ob es einen Unterschied macht, ob die Nüsse mit der Hauptmahlzeit (z. B. als Bestandteil eines Salates) oder als Snack konsumiert werden. Hier zeigte sich ebenfalls kein Unterschied auf den Fettstoffwechsel.

Derzeit werden weitere Untersuchungen ausgewertet, die Aufschluss darüber geben sollen, ob und wie sich der Walnussverzehr auf die Bakterienzusammensetzung der Darmflora auswirkt.

Resultat: Das Methylierungs-Muster an 13 markanten Stellen weist auf eine hohe Fettmasse hin. "Die Stellen könnten somit vielleicht eines Tages als Marker dienen, um frühzeitig Kinder zu erkennen, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit übergewichtig werden könnten", hofft Dr Peter Rzehak. Die 13 Methylierungs-Stellen befinden sich an oder neben Genen, die mit dem Fett- und Zuckerstoffwechsel zusammenhängen. "Unsere Befunde", erklärt der Forscher weiter, "stützen eine Theorie, wonach die spätere Körpergröße und das Gewicht schon früh epigenetisch programmiert werden." Da Methylierungs-Muster aber qua Definition variabel sind, können sie sich durch eine gute und ausgewogene Ernährung wieder verändern. Das ist die gute Botschaft.

Titel der Originalarbeit

Charlotte Bamberger, Andreas Rossmeier, Katharina Lechner, Liya Wu, Elisa Waldmann, Renée G. Stark, Julia Altenhofer, Kerstin Henze and Klaus G. Parhofer.
A Walnut-Enriched Diet Reduces Lipids in Healthy Caucasian Subjects, Independent of Recommended Macronutrient Replacement and Time Point of Consumption: A Prospective, Randomized, Controlled Trial.
Nutrients Nutrients 2017, 9(10), 1097, doi: 10.3390/nu9101097.

Quelle: Universitätsklinikum (Text und Bildnachweis)