Professor Heinrich Netz und Professor Karl-Walter Jauch mit dem Verdienstkreuz ausgezeichnet
28. April 2015
Zwei Professoren aus dem Universitätsklinikum München wurden mit dem Verdienstkreuz
am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet:
Der Kinderkardiologe Professor Heinrich Netz erhielt die Auszeichnung aus der Hand des
bayerischen Wissenschaftsministers Dr. Ludwig
Spaenle. Karl-Walter Jauch, Chirurg und Ärztlicher Direktor
des Klinikums der Universität München, bekam das Verdienstkreuz
durch den bayerischen Ministerpräsidenten Horst
Seehofer überreicht.

Professor Heinrich Netz aus Schäftlarn hatte von 1992 bis 2015 eine Professur für Kinderkardiologie an der LMU inne. Spaenle hob insbesondere Netz‘ vorbildlichen Einsatz bei der Versorgung herzkranker Kinder nicht nur in Deutschland und Europa, sondern auch in Ländern mit einer weniger gut entwickelten Gesundheitsversorgung hervor. Am Klinikum der LMU baute er unter anderem eine pädiatrische Intensivstation sowie eine kinderkardiologische Normalstation auf. 2009 gründete er das „Center for International Health“ der LMU und ermöglichte somit, eine medizinische Fakultät an der Universität Da Nang in Vietnam aufzubauen. Spaenle würdigte das Engagement des Mediziners, vor allem in der Elterninitiative Kinderklinik Großhadern sowie als Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der „Herz für Herz - Stiftung für Leben“. Zudem war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK) und zählte zu den Gründungsmitgliedern des Kompetenznetzes für angeborene Herzfehler.

Professor Karl-Walter Jauch, so der Ministerpräsident in seiner Laudatio, sei sowohl national wie international einer der bedeutenden Chirurgen. „Er verbindet chirurgische Kompetenz mit wissenschaftlichem Verständnis und wissenschaftlicher Kreativität sowie einer besonderen Fähigkeit zum Wissenschaftsmanagement“, sagte Seehofer. Neben seiner chirurgisch-klinischen Tätigkeit habe sich Jauch auch intensiv mit wissenschaftlichen Fragestellungen befasst – etwa zur Ernährungsmedizin, speziell den postoperativen Stoffwechsel, zur Koloproktologie, zur Transplantationsmedizin, zur Tumorchirurgie oder zur Forschung im Bereich der Tumormetastasierung und -progression.
Bereits in seiner Zeit am Universitätsklinikum Regensburg, gründete Professor Dr. Jauch die gemeinnützige Stiftung „Human Tissue and Cell Research“ (HTCR). Diese Gewebebank bewahrt Gewebe auf, welches normalerweise nach einer Operation verworfen wird, und stellt es für die Forschung zur Verfügung. Seehofer würdigte zudem Jauchs Qualitäten als "begeisterter und begeisternder Hochschullehrer, der sich leidenschaftlich an der Entwicklung neuer Lehr- und Lernkonzepte beteiligt“. So hat er in Regensburg maßgeblich die Chirurgische Lehre etabliert und war in seiner Münchener Fakultät einer der Hochschullehrer, die sich an der Weiterentwicklung des Münchener Medizinischen Lehrprogramms mit großem Erfolg beteiligt haben. Der bayerische Ministerpräsident verwies zudem auf die eindrucksvolle Publikationstätigkeit Jauchs sowie seine führenden Positionen in zahlreichen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Gesellschaften und Gremien.
Quelle: Münchner Uni Magazin (Text), Universitätsklinikum und StMBW (Bildnachweis)