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Was KI wirklich kann

09.12.2024

Wohin entwickelt sich Künstliche Intelligenz? LMU-Forschende über Einsatz und Grenzen der Technologie.

Prof. Dr. Michael Ingrisch

Prof. Dr. Michael Ingrisch

Künstliche Intelligenz (KI) gilt als Schlüsseltechnologie, da sie vielfältige Anwendungen ermöglicht. Bereits heute ist sie im Alltag angekommen. Sie steckt etwa hinter Übersetzungstools, Sprachrobotern und kommt in der Medizin zum Einsatz.

Welche Herausforderungen sind mit der Technologie verbunden? Worauf kommt es bei der weiteren Entwicklung an? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen an der LMU beleuchten folgende Aspekte:

  • Erklärbarkeit von KI
  • Demokratische Kontrolle von KI
  • Hatespeech und KI
  • KI in der Medizin
  • Neue Geschäftsmodelle mit KI
  • Fake News und KI
  • KI und Urheberrechtsfragen
  • Datenqualität von KI
  • KI und Literatur
  • KI und Ethik

Kann Dr. KI besser diagnostizieren als menschliche Ärzte?

„Für die Radiologinnen und Radiologen der Klinik und Poliklinik für Radiologie gehört die Künstliche Intelligenz in der klinischen Befundung seit Jahren zum Alltag. Über eine vollintegrierte KI-Plattform liefern verschiedene Algorithmen zur automatisierten Bildanalyse von Röntgen, Computertomographie und Magnetresonanztomographie diagnostische Informationen in Echtzeit, die die Ärztinnen und Ärzte in ihrer Diagnose unterstützen.

Die Detektion von Knochenbrüchen oder Lungenmetastasen gehört genauso zum breiten Anwendungsspektrum der KI-Algorithmen am LMU Klinikum wie die Diagnose von Brust- oder Prostatakrebs. Im Rahmen der klinischen Versorgung des mobilen CT-Scanners auf dem Münchner Oktoberfest 2024 durch die Klinik und Poliklinik für Radiologie wurden die Radiologen in der Diagnostik von Hirnblutungen ebenfalls von einem KI-Algorithmus unterstützt.

Die Ergebnisse einer begleitenden prospektiven Studie zeigten, dass die diagnostische Sicherheit in der Diagnostik von Hirnblutungen durch den KI-Algorithmus als Zweitbefunder signifikant höher war. In solchen eng definierten Anwendungsbereichen kann KI einen wertvollen Beitrag leisten, insbesondere als Zweitbefunder im Hintergrund. Die KI unterstützt Radiologen dabei, die diagnostische Genauigkeit weiter zu verbessern, indem sie auf Auffälligkeiten hinweist, die dann unter Einbeziehung aller klinischen Informationen zu einer optimierten Diagnostik beitragen. Die KI fungiert als unterstützendes Werkzeug und ergänzt die menschliche Expertise – die endgültige Diagnose liegt weiterhin in den Händen erfahrener Ärzte.

Prof. Dr. med Clemens Cyran

Prof. Dr. med. Clemens Cyran ist Geschäftsführender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Radiologie am LMU Klinikum.

Prof. Dr. Michael Ingrisch ist Head of Clinical Data Science der Klinik und Poliklinik für Radiologie am LMU-Klinikum.