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Ein neues Herz für Samuel - Abschied vom LMU Klinikum

26.02.2025

685 Tage. So lange hat Samuel auf ein neues Herz gewartet. Mitte Januar kam der erlösende Anruf.

Das Team der kinderkardiologischen Intensiv- und Normalstation verabschiedet Samuel in die Reha.

© LMU Klinkum

685 Tage. So lange hat Samuel auf ein neues Herz gewartet. Und mit ihm seine Familie, sein Zwillingsbruder, das Pflegepersonal, betreuende Ärztinnen und Ärzte und viele andere Mitarbeitende des LMU Klinikums in Großhadern. Mitte Januar kam der erlösende Anruf: Ein Spenderherz wurde für Samuel gefunden. Noch in derselben Nacht operierte ihn ein Team um die beiden Kinderherzchirurgen Prof. Dr. Sebastian Michel und Prof. Dr. Fabian Kari.

„Das Herz war ein absoluter Glücksgriff“, erzählt Prof. Fabian Kari von der Sektion für Chirurgie angeborener Herzfehler und Kinderherzchirurgie am LMU Klinikum München. „Denn es passt perfekt zu Samuel was das Gewicht, die Größe und auch das Alter angeht.“ Dementsprechend gut verlief auch die sechsstündige Operation. „Er hat die OP sehr gut überstanden und war schon nach wenigen Stunden extubiert“, ein gutes Zeichen.

Bereits wenige Tage nach der OP lief Samuel schon wieder selbstständig, erkundete die Station viel freier, als das zuvor mit dem Kunstherz "Berlin Heart" möglich war. „Ich kann meine Gefühle gar nicht in Worte fassen“, sagt Matthias, Samuels Vater. „Auf der einen Seite ist da extreme Freude und Hoffnung.“ Denn die 685 Tage mit dem Berlin Heart waren für die ganze Familie eine große Belastung. „Gleichzeitig weiß ich, dass eine andere Familie dafür ein Kind verloren hat. Das ist ein fürchterlicher Gedanke.“

An die neue Realität gewöhnen

Samuels Familie ist es jetzt für zwei bis drei Wochen in der Reha. Und dann? „Dann kehrt Zuhause wieder Alltag ein, ich kann das gar nicht fassen“, sagt Moana, Samuels Mutter. „Ich glaube, wir werden alle etwas brauchen, um uns wieder daran zu gewöhnen.“ Denn für über zwei Jahre war das Klinikum die Normalität: Gemeinsam mit dem gesamten Team der kinderkardiologischen Intensiv- und Normalstation schmückte Samuel Weihnachtsbäume und teilte Hoch’s und Tief’s. „Wir sind wahnsinnig dankbar für die Unterstützung und den Zusammenhalt, den wir von dem ganzen Team bekommen haben“, sagt Moana.

„Wir freuen uns riesig für Samuel, dass es ihm bereits so kurz nach seiner Transplantation so gut geht. Genau deshalb ist mir das Thema Organspende so wichtig, weil damit jemandem ein neues Leben geschenkt wird“, sagt Prof. Nikolaus Haas, Leiter der Abteilung Kinderkardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin.