Wolfgang Forth

Wolfgang Forth

Nach Manfred Kiese folgte 1980 Wolfgang Forth (1932 - 2009) von der Ruhr-Universität in Bochum dem Ruf auf den Münchner Lehrstuhl. Im Gegensatz zu seinen Amtsvorgängern war er nicht mit baulichen Veränderungen des Instituts belastet. Er initiierte die Umbenennung des Instituts in „Walther-Straub-Institut für Pharmakologie und Toxikologie“, die am 13. Februar 1985 durch den Fachbereichsrat der medizinischen Fakultät genehmigt wurde. Damit wurden die großen Verdienste Walther Straubs um die Erforschung der Wirkmechanismen von Digitalis-Glykosiden 200 Jahre nach ihrer Entdeckung durch William Withering gewürdigt.

Wolfgang Forth, 1932 in Mannheim geboren, studierte in Heidelberg Medizin, wo er 1958 bei Hans Haas (Knoll AG) mit dem Thema „Ein Beitrag zur Analyse der zentralerregenden Wirkungskomponenten einiger sympathomimetischer Amine“ promovierte. Von 1960 bis 1974 arbeitete er bei Rummel, Homburg, wo er sich 1967 mit „Untersuchungen über die Resorption von Eisen und chemisch verwandten Schwermetallen an Därmen normaler und anämischer Ratten in vivo und in vitro; ein Beitrag zur Spezifität des eisenbindenden Systems in der Mucosa“ habilitierte. Diesem Arbeitsgebiet blieb Forth auch nach seiner Berufung als Ordinarius für Pharmakologie und Toxikologie an der Ruhr-Universität Bochum treu (1974). Das Forschungsgebiet wurde nach 1980 in München zusammen mit seinen Schülern erweitert und umfasste vorzugsweise Fragestellungen zu Interaktionen von essentiellen und toxischen Metallen bei der intestinalen Resorption.

Forth ist Author einer Vielzahl wissenschaftlicher Originalarbeiten und nahm zu vielen therapeutischen Problemen in Essays des Deutschen Ärzteblatts Stellung, die einem breiten ärztlichen Publikum zugänglich wurden. Schließlich wurde der „Forth“ zu einem wichtigen Standardwerk, das seit 1975 (Mitherausgeber: D. Henschler, W. Rummel) im deutschsprachigen Raum Studenten als Lehrbuch und Ärzten sowie Apothekern als Nachschlagewerk zu Fragen der Pharmakologie und Toxikologie dient.

Forth war nicht nur in vielen wissenschaftlichen Gesellschaften vertreten, sondern brachte seine Schaffenskraft auch in die Gremien der Münchner Medizinischen Fakultät ein und war Beauftragter des Zweiten und Dritten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung. Auch hierin setzte er die Tradition seines Amtsvorgängers Forst fort. Wolfgang Forth wurde im Jahre 2000 emeritiert.

Nach dem Ausscheiden von Forth leitete Peter Eyer das Institut kommissarisch.