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Forschungsmodulprojekt
Arteriogenese, das Wachstum natürlicher arterieller Bypässe
Arterielle Verschlusskrankeiten, wie zum Beispiel Herzinfarkt, Gehirnschlag oder perivaskuläre Verschlusskrankeiten (PAVK) stellen nach Angaben der WHO die häufigste Todesursache weltweit dar. Nach wie vor werden Einengungen oder komplette Verschlüsse eines Gefäßes mittels Ballondilatation und Stentimplantation (PTA, PTCA) oder Bypass-Operation behandelt. Aus der Klinik ist aber bekannt, dass manche Patienten aus prä-existierenden arteriolären Verbindung natürliche Bypässe entwickeln (Arteriogenese) und selbst der Verschluss großer Arterien nicht nur überlebt wird, sondern oft sogar symptomlos bleibt, womit sich ein invasiver Eingriff häufig erübrigt.
Zur Entwicklung neuer, nicht intervasiver, Therapieformen ist es unabdingbar die grundlegen Molekularen Mechanismen der Arteriogenese zu verstehen. Hierzu besitzt die AG Deindl ein Tiermodel (peripheres Arteriogenesemodell der Maus). Bisherige Forschungsdaten zeigen, dass der Prozess der Arteriogenese auf einer inflammatorischen Reaktion beruht, bei der es zur Aktivierung von Thrombozyten und Mastzellen und zur Rekrutierung von Leukozyten kommt.
Die Arbeitsgruppe untersucht hierbei nicht nur die Aktivierung und Wirkungsweise der Zellen des Immunsystems, sondern auch, wie der mechanische Reiz, die Schubspannung, die als Auslöser der Arteriogenese gilt, in die verschiedenen biologischen Signaltransduktionskaskaden umgesetzt wird. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Wirkungsweise extrazellulärer RNA.
Hierbei kommt eine Vielzahl von tierexperimentellen, molekularbiologischen und histologischen Analysen zum Einsatz.
Im Rahmen dieser Arbeiten können kleinere Forschungsprojekte für das Forschungsmodul angeboten werden.