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Die Erkennung diskreter Objekte liegt vermeintlich unterschiedlichen Verhaltensweisen wie Balz, Aggression und Vermeidung bei Drosophila melanogaster zugrunde. Die visuelle Wahrnehmung beginnt als eher abstraktes erstes Wahrnehmungsbild auf der Netzhaut, von dem visuelle Merkmale wie Kontrast, Farbe, Bewegung oder diskrete Objekte extrahiert und zum zentralen Gehirn weitergeleitet werden.

Ähnlich wie die retinalen Ganglienzellen bei Säugetieren im Sehnerv übermitteln die visuellen Projektionsneuronen der Insekten Kombinationen von visuellen Merkmalen an das zentrale Gehirn. Unsere Arbeit hat LC10a-Visionsprojektionsneuronen als wesentlich für das Verhalten des Männchens in der Nähe des Weibchens während der Balz identifiziert. Kürzlich haben wir LC10d- und LC11-Visionsprojektionsneuronen als wichtige Akteure bei der Vermeidung eines nicht identifizierten diskreten Objekts auf chemosensorischer Ebene identifiziert.

Die Neuronen LC10a und LC10d projizieren auf die größte retinorezeptive Region des Fliegengehirns, die zentrale Einheit des vorderen optischen Tuberkels (AOTu). Die zentrale Einheit des AOTu behält eine räumliche Organisation bei und empfängt Informationen von sechs verschiedenen Neurontypen. LC10a und LC10d etablieren zwei parallele Wege, die mit zwei verschiedenen Verhaltensweisen, Anziehung und Vermeidung, verbunden sind. Sowohl die Neuronentypen LC10a als auch LC10d haben etwa 100 Zellen auf jeder Hemisphäre.

Die bisher identifizierten Ausgangsneurontypen der zentralen AOTu-Einheit bestehen aus 2 bis 6 Zellen pro Hemisphäre, was darauf hindeutet, dass eine massive Synthese von Informationen von LC10a oder LC10d zu nachgeschalteten Neuronen erfolgt. Die aktuelle Arbeit im Labor zielt darauf ab, die sensorimotorischen Transformationen zu charakterisieren, die von stimuli-korrelierten visuellen Informationen, die in den AOTu eintreten, bis zum Ausgangssignal, das mit motorischen Handlungen korreliert ist, wie das Drehen zum oder Wegdrehen vom anderen Fliegen, stattfinden.

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