Nees Arbeitsgruppe Längsschnittstudien
Titel: Improving Mental Health and Reducing Addiction in Childhood and Adolescence through Mindfulness: Mechanisms, Prevention and Treatment. (IMAC-Mind)
Subprojekt: TP1- Identifikation neurobehavioraler Risiko- und Resilienzprofile des Suchtverhaltens bei Jugendlichen
Kooperation:
Kurzinfo: Die bisherige Forschung hat eine Reihe von Faktoren identifiziert, die vermutlich zu individuellen Unterschieden in der Vulnerabilität für Substanzmissbrauch und -abhängigkeit beitragen. Diese Faktoren erstrecken sich über Umwelteinflüsse (wie soziale Normen, Einfluss von Gleichaltrigen und Eltern), über genetische / biologische sowie psychologische Bereiche (wie kognitive Fähigkeiten, Persönlichkeit) und betreffen Mechanismen wie Impulsivität, Belohnungsabhängigkeit und negative Affektivität.
In diesem Projekt zielen wir darauf ab, diese Vulnerabilitäts- und Resilienzfaktoren für Suchterkrankungen weiter anhand biopsychosozialer Komponenten zu klassifizieren. Dies erfolgt durch den Rückgriff auf verschiedene längsschnittlich untersuchte Kohorten und die Bündelung der erhobenen individuellen, Umwelt- und biologischen Datensätze. Die Daten der verschiedenen Längsschnittstudien werden entlang eines multimodalen Ansatzes integriert und kreuzvalidiert. Die zu untersuchenden Mechanismen stellen zentrale Komponenten Mindfulness-basierter Mediation und Intervention dar, welche auf die Verbesserung der Aufmerksamkeitskontrolle, Emotionsregulation und Bewusstsein für das Selbst abzielt.
Titel: IMAGEN: Reinforcement-related behaviour in normal brain function and psychopathology
https://imagen-project.org/
Kurzinfo: IMAGEN is a European research project examining how biological, psychological, and environmental factors during adolescence may influence brain development and mental health. Using brain imaging and genetics, the project will help develop prevention strategies and improved therapies for mental health disorders in the future.
IMAGEN combines brain imaging, genetics, and psychiatry to increase our understanding of adolescent brain development and behaviour – namely, sensitivity to rewards, impulsivity, and emotional processing.
Research teams from London, Nottingham, Dublin, Paris, Berlin, Hamburg, Mannheim and Dresden have been following 2000 young people and their parents from the age of 14, with follow-up assessments at ages 16, 19 and 22.
Data are collected from participants and their parents using the following methods:
Titel: Die Rolle Pandemie-bezogener und individueller Variabilität in längsschnittlichen Kohorten über die Lebensspanne: Müssen wir die Modelle neurosoziobehavioraler Verläufe in einen Substanzmissbrauch weiterentwickeln? (CoviDrug)
Kurzinfo: Suchtverhalten und riskanter Substanzkonsum sind nicht durch individuelle Faktoren wie Impulsivität oder Stresssensitivität gekennzeichnet, sondern es spielen dabei auch sozioaffektive Faktoren wie soziale Normen und Möglichkeiten sowie sozial Kontextfaktoren wie Stress in der Familie oder der Bezug zu Freunden und Gleichaltrigen. Die COVID-19 Pandemie hat nun durch den verhängten Lockdown, den limitierten Aktionsradius und die Einschränkung sozialer Begegnungen erhebliche soziale Veränderungen mit sich gebracht, die sich je nach individueller Lage und über alle Altersspannen hinweg erstreckt. Zuvor identifizierte normative und nicht-normative Risikoverhaltensweisen und -bedingungen für einen Substanzkonsum könnten sich somit ebenso verändert haben. Durch den Rückgriff auf bereits existierende längsschnittliche Kohorten (IMAGEN, ROLS, MARS) und querschnittlicher Datensätze, bei denen auch Informationen direkt in alltäglichen Situationen erhoben wurden (IMAC-Mind) sowie COVID-19 bezogene Erhebungen zu Gesundheit, sozialen Faktoren und Verhaltensweisen während des Lockdowns, werden wir multivariate Analysen durchführen, um die Stabilität von in früheren Studien identifizierten Maßen unter COVID-19 zu schätzen und zu sehen, wie sich diese über die Zeit hinweg nochmals verändern. Hierfür verwenden wir Daten zu Gehirnstruktur und -funktion, Sensor-basierte Verhaltensdaten in alltäglichen Situationen sowie Maße der Affektregulation („mindfulness“), die wir auch über verschiedenen Alterspannen hinweg, kreuzvalidieren. Faktoren, die zuvor als Schutzmaßnahmen klassifiziert wurden könnten sich abschwächen oder verstärken und andere Mechanismen und Prozesse könnten sich als zentral herausstellen. Dies könnte auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern betreffen. Durch das aktuelle Projekt könnten wertvolle Einblick in die gesundheitsbezogenen Konsequenzen einer solchen Pandemie übe verschiedene Lebensphasen hinweg gewonnen werden.
Kooperationspartner:
Titel: Verringerung der Auswirkungen der großen umweltbedingten Herausforderungen auf die psychische Gesundheit
https://www.environmental-project.org/
Kooperation:
Charité Berlin; Freie Universität Berlin (FUB); Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (CIMH); University of Olo (UiO); Oslo Universitetssykehus Hf (OUS); Universität Potsdam (UP); RadboudUMC (RUMC); Institute for Science and Technology Austria (ISTA); University of Barcelona (UB); Universitätsklinikum Bonn (UBO); Life and Brain GmbH (LB); Ksilink (KL); Aix-Marseille Universite (AMU); Virtual Bodyworks (VB); ARTTIC Innovation GmbH (AI); Universität Jena (FSU); King’College London (KCL)
Kurzinfo: Das Projekt environMENTAL wird untersuchen, wie sich einige der größten globalen Umweltherausforderungen - Klimawandel, Verstädterung und psychosozialer Stress durch die COVID-19-Pandemie - auf die psychische Gesundheit über die gesamte Lebensspanne auswirken. Es wird die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen ermitteln und Präventions- und Frühinterventionsmaßnahmen entwickeln. Durch die Nutzung von Kohortendaten von über 1,5 Millionen europäischen Bürgern und Patienten, angereichert mit tiefgreifenden Phänotypisierungsdaten aus groß angelegten verhaltensbezogenen Neuroimaging-Kohorten, werden wir Gehirnmechanismen identifizieren, die mit umweltbedingten Widrigkeiten zusammenhängen und den Symptomen von Depression, Angst, Stress und Drogenmissbrauch zugrunde liegen. Durch die Verknüpfung von Bevölkerungs- und Patientendaten mit räumlich-zeitlichen Umweltdaten, die von Fernerkundungssatelliten, Klimamodellen, regionalen sozioökonomischen Daten und digitalen Gesundheitsanwendungen stammen, wird unser interdisziplinäres Team ein neurokognitives Modell multimodaler Umweltsignaturen entwickeln, die mit transdiagnostischen Symptomgruppen in Verbindung stehen, die durch gemeinsame Hirnmechanismen gekennzeichnet sind. Wir werden die diesen Mechanismen zugrunde liegende molekulare Basis mit Hilfe von multimodalen -omics-Analysen, Hirnorganoiden und virtuellen Gehirnsimulationen aufdecken und so eine integrierte Perspektive für jedes Individuum über die gesamte Lebensspanne und das gesamte Funktionsspektrum hinweg bieten. Die gewonnenen Erkenntnisse werden für die Entwicklung von Risikobiomarkern und Stratifizierungsmarkern genutzt. Anschließend werden wir nach pharmakologischen Wirkstoffen suchen, die auf die entdeckten molekularen Mechanismen abzielen. Außerdem werden wir die Entwicklung und das Fortschreiten von Symptomen mit Hilfe von Interventionen in der virtuellen Realität verringern, die auf den ungünstigen Umweltmerkmalen basieren und in enger Zusammenarbeit mit den Beteiligten entwickelt werden. Insgesamt wird dieses Projekt zu objektiven Biomarkern und evidenzbasierten pharmakologischen und VR-basierten Interventionen führen, die umweltbedingte psychische Erkrankungen deutlich verhindern und deren Ergebnisse verbessern und die EU-Bürger in die Lage versetzen, ihre psychische Gesundheit und ihr Wohlbefinden besser zu steuern.