Medizinische Fakultät
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DFG SFB 684 - Molekulare Mechanismen der normalen und malignen Hämatopoese

  • Sprecher: Prof. Dr. Wolfgang Hiddemann
  • Einrichtung: Medizinische Klinik und Poliklinik III
  • Förderung: 2006 bis 2014

Es ist das Ziel dieses Sonderforschungsbereichs, die molekularen Mechanismen aufzuschlüsseln, welche der normalen Blutbildung und der Entstehung von Leukämien zugrunde liegen. In unseren westlichen Gesellschaften ist Krebs für mehr als ein Drittel aller Todesfälle verantwortlich. Die häufigsten Krebsarten sind solide Tumore wie Lungen- oder Brustkrebs. Obwohl Leukämien vergleichsweise selten sind, konnten in den letzten Jahrzehnten die genetischen Veränderungen, die der Leukämieentstehung zugrunde liegen, in großem Umfang erforscht werden. Unsere Kenntnisse über die Genetik der soliden Tumore sind wesentlich lückenhafter. Durch die Erforschung von Leukämien als Krebsmodell können somit wesentlich besser allgemeingültige Prinzipien der Krebsentstehung abgeleitet werden als durch die Erforschung solider Tumore. Die hier gewonnenen Erkenntnisse haben nicht nur für die Therapie der Leukämien selbst Gültigkeit, sondern auch für Krebs im Allgemeinen. Weiterhin hat sich bei der Analyse von Leukämien gezeigt, dass Gene, die in diesen bösartigen Erkrankungen verändert sind, sehr oft Schlüsselrollen bei der normalen Blutbildung spielen. Weiterhin zeigten sich Parallelen, aber auch Unterschiede zwischen der normalen hämatopoetischen Stammzelle und der Leukämiestammzelle. Im Sonderforschungsbereich wird eine detaillierte Untersuchung der Leukämien und normalen Blutbildung durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Forschergruppen erreicht, welche sich auf die Analyse einzelner Moleküle fokussieren, und Gruppen, welche sich mit Hilfe von in-vivo-Modellen und Analysen von Patientenmaterial auf die Komplexität der Krankheit und auf physiologische Differenzierungsprozesse konzentrieren. Der Sonderforschungsbereich wird dem hohen Anspruch einer umfassenden Erforschung des normalen und bösartig veränderten Blutbildungssystems durch eine enge Zusammenarbeit von etablierten Grundlagenforschern und klinischen Arbeitsgruppen gerecht. Beispielhaft soll durch Projekte, die sich mit der dreidimensionalen Struktur von Proteinen beschäftigen, über Projekte zu normalen und leukämischen Stammzellen bis hin zu Analysen an Patientenmaterial aus überwachten klinischen Studien ein umfassendes Bild der kritischen Mechanismen gewonnen werden.

Quelle: DFG Gepris (Text)