GBA Versorgungsforschung – S3 LL FASD – S3-Leitlinie Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Fetalen Alkoholspektrumstörungen – FASD
- Sprecher: Dr. Mirjam N. Landgraf
- Einrichtung: Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital,
- Förderung durch den Innovationsfonds: 2022 bis 2025
Etwa jede dritte Frau trinkt Alkohol während der Schwangerschaft. Die gesundheitlichen Schäden, die dies bei Kindern verursachen kann, werden unter dem Fachbegriff Fetale Alkoholspektrumstörung (FASD) zusammengefasst. FASD zählt mit einer geschätzten Inzidenz von 1,77 Prozent zu den häufigsten bei Geburt bestehenden chronischen Erkrankungen. Im Alltag haben diese Kinder mit massiven Beeinträchtigungen zu kämpfen; sie weisen unter anderem Störungen der Entwicklung, des Intellektes und des Verhaltens auf. FASD ist nicht heilbar, die Alltagsfunktionalität und Teilhabe der Patientinnen und Patienten können bei frühzeitiger Diagnose und entsprechender Behandlung aber verbessert werden.
Ziel des Projekts ist die Aktualisierung der vorhandenen S3-Leitlinie zur Diagnose von FASD und die Entwicklung bedarfsorientierter Empfehlungen mit Blick auf eine angemessene Therapie, Förderung und Unterstützung der erkrankten Kinder und Jugendlichen und ihrer Angehörigen. Die Leitlinie soll helfen, Fehldiagnosen zu vermeiden und eine frühzeitige, kindzentrierte und interdisziplinäre Therapie ermöglichen.
Im Erfolgsfall kann die Leitlinie zu einer differenzierteren Diagnostik und Therapie von FASD führen. Mittelfristig soll sie zu einer Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen mit FASD sowie zu einer Senkung unnötiger Gesundheitskosten beitragen. Perspektivisch könnten die Empfehlungen als Grundlage für die Entwicklung einer telemedizinischen Infrastruktur von Diagnostik- und Therapiesteuerung bei FASD genutzt werden.
Quelle: GBA Innovationsfonds