Das MeCuM Curriculum

Hier finden Sie alle Informationen zur Struktur des Studiengang Medizin an der Medizinischen Fakultät München.

Steffen Hartmann - LMU Klinikum

Struktur des Studiums

Der Erste Studienabschnitt des humanmedizinischen Studiums (MeCuM) wird von den Medizinischen Fakultäten der TUM und der LMU gemeinsam getragen.
Die Studierenden erhalten für den 1. Studienabschnitt eine Zulassung zum Medizinstudium in München und werden sowohl an der LMU als auch an der TUM immatrikuliert. Diese Doppelimmatrikulation ist bis zur Ablegung des 1. Abschnittes der Ärztlichen Prüfung befristet.
Das Studium im 1. Studienabschnitt erfolgt nach der Studienordnung der LMU.

Nach erfolgreichem Ablegen des ersten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung werden die Studierenden entsprechend ihrem Wunsch für den zweiten Studienabschnitt an der LMU oder an der TUM im Verhältnis 60:40 immatrikuliert. Wird dabei die Aufnahmekapazität einer der beiden Hochschulen überschritten, werden Kandidaten und Kandidatinnen mit den Noten 1,0 und 1,5 im ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung immer antragsgemäß an der gewünschten Universität immatrikuliert. Auch die Auswahlwünsche der Bewerbern und Bewerberinnen, die im ersten Staatsexamen eine Note zwischen 2,0 und 4,0 werden bestmöglich berücksichtigt. Bei Überbuchung entscheidet das Los bis zum Erreichen des Verhältnisses 60:40, ob sie für den zweiten Studienabschnitt an der LMU oder an der TUM immatrikuliert werden.

Bereits ab dem 1. Semester finden die sogenannten longitudinalen Curricula statt, deren Ziel es ist:

  • Die Studierenden in die ärztliche Rolle und Verantwortung den Patienten und der Gesellschaft gegenüber einzuführen
  • Methoden der Gesprächsführung zu unterrichten
  • Die standardisierte, systematische Anamnese, körperliche Untersuchung und Dokumentation zu lehren
  • Eine Einführung in die ambulante Medizin zu geben
  • Das Bewusstsein für den dynamischen Wandel von therapeutischen Konzepten zu bilden
  • Ein Verständnis für die evidenzbasierte Medizin als Grundlage ärztlicher Entscheidungsprozesse zu schaffen.

Erster Studienabschnitt

Im ersten Studienabschnitt sollen die Studierenden vorwiegend die Grundlagen der Medizin erlernen. Dementsprechend bestimmen die Fächer

  • Anatomie,
  • Biochemie,
  • Physiologie,
  • Medizinische Psychologie und
  • Medizinische Soziologie

den Stundenplan des ersten Studienabschnittes. Daneben erfolgt eine Einführung in das ärztliche Berufsfeld und in die medizinische Terminologie.

Die Lehrpläne der naturwissenschaftlichen Grundlagenfächer Biologie, Chemie und Physik sind auf medizinische Inhalte ausgerichtet. Im Rahmen des Untersuchungskurses (3. Semester) werden die Studierenden zum ersten Mal mit Patienten in Kontakt kommen und erste Untersuchungskurse absolvieren.

Der letzte Abschnitt des 4. Semesters ist organbezogenen integrierten Seminaren und Seminaren mit klinischen Bezügen vorbehalten. Ziel dieser Unterrichtsveranstaltungen ist es, das systemische Denken zu fördern und die Studierenden in die Lage zu versetzen, Brücken zwischen den Grundlagenfächern schlagen zu können. Der erste Studienabschnitt dauert 2 Jahre und wird mit dem ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung abgeschlossen.

Für eine Liste der Lehrveranstaltungen laden Sie die Prüfungs- und Studienordnung herunter. Für eine Beschreibung der Kurse besuchen Sie das Campusportal (Informationen – Humanmedizin – Prüfungsankündigungen).

Zur Anmeldung für die Prüfung sind 16 Leistungsnachweise (PDF, 71 KB) ("Scheine") erforderlich (siehe ÄAppO, Anlage 1). Zusätzlich wird ein Zeugnis über den Krankenpflegedienst (90 Tage) sowie der Nachweis über eine Ausbildung in Erster Hilfe verlangt. Wir empfehlen dringend, den Krankenpflegedienst vor Beginn des Studiums abzuleisten.

Stundenplan des 1. Studienabschnitts (PDF, 98 KB)

Zweiter Studienabschnitt

Im zweiten Studienabschnitt wird ein Leitsymptom-bezogener Unterricht angeboten. Das Studium setzt sich aus sechs Modulen (PDF, 147 KB) zusammen. Wesentliche Elemente des Studiums im 2. Abschnitt sind regelmäßige und standardisierte Prüfungen von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie definierter Freiraum für wissenschaftliches Arbeiten.

Die Fakultät empfiehlt, die Module in der richtigen Reihenfolge zu besuchen. Trotzdem ist es möglich nach Modul 1 das Modul 6 vorzuziehen. In diesem Fall muss Modul 5 zwingend als letztes Semester vor der Anmeldung zum Staatsexamen absolviert werden.

Modul 5 wird verkürzt mit 14 Wochen angeboten, um zu gewährleisten, dass alle Prüfungen rechtzeitig abgeschlossen und alle Noten rechtzeitig bereitgestellt werden können.

Longitudinale Curricula

Bereits ab dem 1. Semester finden drei longitudinalen Curricula statt:

  • MeCuM Skills: Das Ziel dieses longitudinalen Kurses besteht darin, den Studierenden schrittweise die Fähigkeit zur Durchführung einer standardisierten sowie systematischen Anamnese und körperlichen Untersuchung zu vermitteln. Bis zum Abschluss des zweiten Abschnitts der Ärztlichen Prüfungen sollen die Studierenden befähigt sein, eine umfassende körperliche Untersuchung durchzuführen und die Ergebnisse adäquat zu dokumentieren. Wesentliche Fortschritte und Leistungsbewertungen werden durch zwei Objective Structured Clinical Examinations (OSCEs) erreicht, die die Eignung für Famulatur und PJ bestätigen. Entscheidende Meilensteine des Kurses sind drei spezifische Untersuchungskurse: Der U3-Kurs im dritten Semester, der U4-Kurs im vierten Semester sowie der U5-Kurs im fünften Semester. Ein weiterer bedeutender Bestandteil ist der U5-OSCE „Famulatur-Reife“, der die praktische Einsatzbereitschaft während der Famulatur überprüft. Zusätzlich dazu wird den Studierenden ermöglicht, an einem freiwilligen Anamnese-Training teilzunehmen, um ihre Fertigkeiten weiter zu vertiefen. Ergänzt wird die Ausbildung der klinisch-praktischen Fertigkeiten durch Skills-Trainings.
  • KomMeCuM: Das KomMeCuM-Konzept stellt die patientenzentrierte und personenzentrierte Kommunikation in den Vordergrund. Die Studierenden sollen mit den verschiedenen Lehrveranstaltungen und Seminaren ihre kommunikativen und sozialen Kernkompetenzen kontinuierlich im Verlauf des Studiums ausbauen. Studierende üben schwierige Gesprächssituationen in einem authentischen Setting mit geschulten Schauspielerinnen und Schauspielern. Das gemeinsame Lernen und die interprofessionelle Zusammenarbeit werden gefördert, indem sowohl die Dozierenden als auch die Lernenden aus den Bereichen der Medizin und der medizinisch-technischen Laborassistenz rekrutiert wurden. In den Seminaren empfangen und geben Studierende, Dozierende und Schauspielpersonen Feedback.
  • MeCuM Science: Die Studierenden erlernen verantwortungsvolles ärztliches Handeln auf wissenschaftlicher Grundlage. Sie erwerben Kompetenzen wie wissenschaftliches Denken, Literaturrecherche, evidenzbasierte Medizin, selbstständiges wissenschaftliches Arbeiten und den kritischen Umgang mit Daten. Im ersten Studienabschnitt werden in Seminaren und Vorlesungen der Medizinischen Psychologie und der Biochemie Grundlagen für das wissenschaftliche Arbeiten gelegt. In einem freiwilligen Forschungsmodul können Studierende im ersten Studienabschnitt erste Erfahrungen mit einem wissenschaftlichen Projekt sammeln. Hierbei bestehen Kooperationen mit ausgewählten Forschungsgruppen an der Medizinischen Fakultät und dem LMU Klinikum, welche die Studierenden in Ihre Projekte integrieren. Im zweiten Studienabschnitt werden diese Kompetenzen im Intensivblock I1 `Basics!‘ „Klinische Epidemiologie“ sowie im Intensivblock I2 `Advanced!‘ „Epidemiologie und Gesundheitsversorgung“ vertieft und erweitert. Herzstück von MeCuM Science ist Modul 6. In Modul 6 besuchen die Studierenden weiterführende Lehrveranstaltungen zum wissenschaftlichen Arbeiten wie Journal Clubs, Schreibtrainings oder Statistik.