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Gemeinsam für eine bessere Prognose von Bauchspeicheldrüsenkrebs

18. November 2021

Anlässlich des 8. Welt-Pankreaskrebstags am 18. November 2021 veranstaltet das LMU Klinikum Großhadern von 16:00 bis 19:00 Uhr ein Patientensymposium in Kooperation mit dem Arbeitskreis der Pankreatektomierten (AdP e.V.). Während dieser Zeit wird das gesamte Bettenhaus des LMU Klinikums in Großhadern in Lila leuchten, als Zeichen unseres Kampfes gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Klinikum_Welt_Pankreas_Tag Das LMU Klinikum Großhadern erstrahlt in lila - als Zeichen unseres Kampfes gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs. (Bild: LMU Klinikum)

Jährlich erkranken rund 20.000 Menschen in Deutschland neu an einem bösartigen Tumor der Bauchspeicheldrüse (Pankreaskarzinom). Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine besonders aggressive Tumorerkrankung, mit einer nach wie vor schlechten Prognose. Während bei vielen anderen Krebsarten deutliche Fortschritte in der Prävention, Früherkennung und Behandlung erzielt wurden, erscheinen die Behandlungsfortschritte in der Bekämpfung des Bauchspeicheldrüsenkrebses geringer. Weniger als 10 Prozent der Betroffenen leben länger als fünf Jahre, bei über 98 Prozent der Patient*innen führt der Pankreaskrebs zu einer Verkürzung der Lebenserwartung und ist letztlich die Todesursache. Eine Operation ist die einzige Chance auf eine Heilung, kommt aber nur bei etwa 30 Prozent der Patienten überhaupt in Betracht. Auch nach solchen kurativen Operationen kann es zu Rückfällen mit dem Auftreten von neuen Tumoren an der Bauchspeicheldrüse oder zu Metastasen in Leber, Lunge und/oder Bauchfell kommen. Eine Chemotherapie nach der Operation kann das verhindern und führt zu deutlich besseren Behandlungsergebnissen. Ein Erfolg der Mut macht weiter zu forschen, um Heilungserfolge zu erzielen.

Seit einigen Jahren nehmen die Krankheitsfälle stetig zu. Deshalb befürchten Experten, dass Bauchspeicheldrüsenkrebs noch im Laufe dieses Jahrzehnts zur zweithäufigsten krebsbedingten Todesursache in Deutschland wird. „Zum Anstieg der Fallzahlen kommt – auch vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft – hinzu, dass die Tumorbiologie nach wie vor nicht vollständig verstanden ist. Dies ist jedoch eine wichtige Voraussetzung, um die Behandlungsmöglichkeiten von Bauchspeicheldrüsenkrebs zu verbessern“, betont die Direktorin der Medizinischen Klinik und Poliklinik II, Professorin Julia Mayerle. Ein weiterer wichtiger Schlüssel für eine erfolgreiche Therapie ist, wenn der Bauchspeicheldrüsenkrebs frühzeitig entdeckt wird. Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus: Zum Zeitpunkt der Diagnose befinden sich bereits 70 bis 80 Prozent der Betroffenen in einem Stadium, das nicht mehr heilbar ist.

Umso wichtiger ist es, moderne diagnostische Methoden zu etablieren, mit denen ein bösartiger Tumor der Bauchspeicheldrüse so früh erkannt wird, dass noch die Aussicht auf eine vollständige Genesung besteht. „Es geht um die Bekämpfung des Pankreaskrebses auf allen Ebenen: von wichtigen tumorbiologischen Erkenntnissen über die verschiedenen Pankreaskarzinome, der Etablierung von Biomarkern zur Früherkennung bis hin zur Entwicklung von individuell erfolgreichen Therapien“, fasst der Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Professor Jens Werner, die wichtigsten Ziele zusammen. Am LMU Klinikum steht die Aufgabe im Vordergrund, den Patienten Zugang zu innovativen Behandlungsansätzen zu geben. „Dies schaffen wir insbesondere auch durch ein breites Studienangebot“, so Professor Heinemann, Direktor des Krebszentrums München (CCCM).

Dieser enormen wissenschaftlichen wie auch gesundheitspolitischen Herausforderung kann nur durch gemeinsame Anstrengung von Patient*innen, Wissenschaft, Gesundheitsberufen, Politik und Öffentlichkeit begegnet werden – darin sind sich die Mediziner und ihr Kooperationspartner, der Arbeitskreis der Pankreatektomierten (AdP e.V.), einig.

„It´s about time“ – die Zeit zu handeln, ist jetzt!

Am 18.11.2021 findet zum achten Mal der Welt-Pankreaskrebstag (World Pancreatic Cancer Day) statt, eine globale Initiative, um das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung der Erkrankung zu stärken und Stakeholder zu sensibilisieren. Als eines der führenden Zentren in der Erforschung und Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs in Deutschland und Europa wird sich das LMU Klinikum in diesem Jahr an der Seite unserer Patient*innen erstmals mit einer öffentlichen Aktion an dieser Initiative beteiligen.

Ansprechpartner

Univ. Prof. Dr. med. Julia Mayerle
Medizinische Klinik und Poliklinik II
LMU Klinikum München
Julia.Mayerle@med.uni-muenchen.de

Univ. Prof. Dr. med. Jens Werner
Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
LMU Klinikum München
jens.werner@med.uni-muenchen.de

Prof. Dr. med. V. Heinemann
Krebszentrum CCC München LMU
Comprehensive Cancer Center
volker.heinemann@med.uni-muenchen.de

Friedhelm Möhlenbrock
Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V. (AdP)
AdP-Minden@web.de

Quelle: LMU Klinikum