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Bundesweites Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) zu Covid-19

1. Oktober 2020

Ein gewaltiges Projekt: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert mit 150 Millionen Euro den Aufbau eines Nationalen Netzwerks Universitätsmedizin (NUM), um die Forschungsaktivitäten der deutschen Universitätsmedizin zur Bewältigung der Pandemie-Krise zu bündeln und zu stärken. Auch das LMU Klinikum ist an elf von insgesamt dreizehn Projekten beteiligt. Die Koordination übernimmt die am Vorstand eigens eingerichtete NUM Covid-19 Task Force (Leitung: Dr. Brigitte Brands) in enger Zusammenarbeit mit dem Forschungsdekanat (Leitung: PD Dr. Henrik Ballhausen). Die Förderung für das LMU Klinikum durch Mittel des Bundes (BMBF) beträgt für die aktuelle Förderperiode bis Ende März 2021 circa vier Millionen Euro.

team_num Die NUM Covid-19 Task Force: Franziska Tomona (Assistenz), Dr. Johannes Hellmuth (Referent), Dr. Brigitte Brands (Leitung), Dr. Maximilian Münchhoff (stv. Leitung) (Bild: LMU Klinikum)

Das LMU Klinikum ist an folgenden Projekten des Nationalen Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) beteiligt:.

1. Nationale Strategie für Palliativversorgung in Pandemiezeiten (PallPan):

Schutz- und Isolationsmaßnahmen in Pandemiezeiten haben besonders auf die Situation Sterbender und ihrer Angehörigen gravierende Auswirkungen. Besuchsverbote führen dazu, dass Menschen allein sterben und Angehörige sowie das Personal in den Kliniken zusätzlich belastet sind. Das Projekt PallPan verfolgt als primäre Ziele die Entwicklung und Konsentierung einer nationalen Strategie für die Betreuung schwerkranker, sterbender sowie verstorbener Erwachsener und derer Angehörigen in Pandemiezeiten. Dazu wird es Handlungsempfehlungen geben – zur allgemeinen und spezialisierten Palliativversorgung von Patienten mit/ohne Infektionen, zur Sammlung und Entwicklung von Informationsmaterial für die vom Nationalen Forschungsnetzwerk Universitätsmedizin geplante Online-Informationsplattform sowie zur Identifikation von Variablen zur wissenschaftlicher Erfassung der Palliativversorgung in Pandemiezeiten. Die Federführung liegt beim LMU Klinikum, Gesamtprojekt-Koordinatorin ist Prof. Dr. Claudia Bausewein zusammen mit Prof. Dr. Steffen Simon von der Uniklinik Köln.

Pressemitteilung zum Projekt Palliativversorgung in Pandemiezeiten (PALLPAN)

2. Bundesweites Forschungsnetz „Angewandte Surveillance und Testung” (B-FAST):

Ziel ist die prompte Bereitstellung qualitätsgeprüfter Empfehlungen für lokale, regionale und überregionale Entscheidungsträger aus dem öffentlichen Gesundheitswesen, der Gesellschaft und der Politik. 26 Universitätsklinika in den zwei übergreifenden Bereichen „Testmethoden“ und „Surveillance Management und Tools“ arbeiten dabei zusammen und entwickeln eine gemeinsame integrierte Plattform. (Prof. Dr. Oliver T. Keppler)

3. Nationale Forschungsdatenplattform (FoDaPl):

Zur Unterstützung der Bekämpfung der SARS-CoV-2 Pandemie sowie zukünftiger Pandemien soll eine sichere, erweiterbare und interoperable Plattform zur Bereitstellung von Forschungsdaten zu Covid-19, welche die Universitätskliniken untereinander verbindet, entstehen. (Dr. Fady Albashiti, Prof. Dr. Ludwig Hinske, Prof. Dr. Ulrich Mansmann)

4. Nationales Pandemie Kohorten Netz (NAPKON):

Ziel dieses Projektes ist es, ein harmonisiertes, erweiterbares und interoperables Netzwerk aufzubauen, um sowohl die Bekämpfung der aktuellen Covid-19 Pandemie und ihrer Folgen als auch zukünftiger Pandemien jeden Ursprungs zu unterstützen. Dies erfordert eine ausführliche Dokumentation klinischer Daten zu präventiven, diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen einschließlich detaillierter Informationen über aktuelle Risikofaktoren und potenzielle Biomarker für Krankheitsverläufe und -ergebnisse.

5. Bestimmung und Nutzung von SARS-CoV-2 Immunität (COVIM):

Komponenten des Immunsystems, die vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 schützen, sollen in diesem Projekt identifiziert werden. Zudem hat das Projektkonsortium das Ziel, eine breite nationale Vernetzung und Nutzung zu ermöglichen und dadurch alle Universitätsklinika beteiligen zu können. Die in COVIM aufgebauten Strukturen stärken das deutsche Gesundheitssystem und können auch im Kampf gegen zukünftige Epidemien schnell und sinnvoll eingesetzt werden. (Prof. Dr. Dr. Michael von Bergwelt)

6. Deutsches Forschungsnetzwerk Autopsien bei Pandemien (DEFEAT PANDEMIcs):

Ziel des Netzwerks ist der Aufbau eines deutschlandweiten Obduktionsnetzwerks für den Pandemiefall, um systematisch und strukturiert Daten, Materialien und Erkenntnisse möglichst vollständig, umfassend und zeitnah zu erfassen, zusammenzuführen und den Netzwerkpartnern zur Auswertung zur Verfügung zu stellen. (Prof. Dr. Thomas Kirchner)

7. Covid-19 Evidenz-Oekosystem zur Verbesserung von Wissensmanagement und -translation (CEO-sys):

In diesem Projekt soll ein nationales Evidenznetzwerk zu Covid-19 aufgebaut werden. Das durch 21 Universitäten und vier außeruniversitäre Partner getragene Netzwerk wird durch Identifikation, Aufarbeitung, Bewertung, Synthese und Kommunikation wissenschaftlicher Daten/Ergebnisse ein lebendes Evidenz-Ökosystem erstellen. (Prof. Dr. Eva Rehfuess)

8. Entwicklung, Testung und Implementierung von regional adaptiven Versorgungsstrukturen und Prozessen für ein evidenzgeleitetes Pandemiemanagement koordiniert durch die Universitätsmedizin (EViPan Unimed):

Die unterschiedlichen regionalen Verläufe der Covid-19 Pandemie sowie die regional unterschiedlichen Versorgungs- und Entscheidungsstrukturen in einem föderalen System erfordern regional passfähige Pandemiemanagementkonzepte, denen jedoch ein konsentierter nationaler Rahmen zugrunde liegen sollte. Ziel ist deswegen, ein evidenzbasiertes System zur Bewältigung pandemischer Situationen zu entwickeln. (Prof. Dr. Peter Falkai, Dr. Kristina Adorjan, Prof. Dr. Bernhard Zwißler, Prof. Dr. Martin Fischer, Dr. Stephan Prückner).

9. Radiological Cooperative Network zur Covid-19 Pandemie (RACOONS):

RACOON wird als weltweit erstes Projekt dieser Größenordnung eine landesweite Infrastruktur zur konsequent strukturierten Erfassung radiologischer Daten von Covid-19-Fällen errichten, an die sich künftig zahlreiche Mehrwertdienste anschließen werden, beispielsweise epidemiologische Frühwarnsysteme oder medizinische Assistenzsysteme auf Basis künstlicher Intelligenz. (Prof. Dr. Michael Ingrisch, Dr. Bastian Sabel, Prof. Dr. Jens Ricke)

10. Aktin-EZV:

Das AKTIN-Notaufnahmeregister erfasst Daten zum Beginn des stationären Verlaufs und bietet durch die Vollerfassung der Patient*innen (ambulant und stationär) in der Notaufnahme einen guten Überblick über die Gesundheitsversorgung. Im Rahmen der gesundheitspolitischen Überwachung wird eine neue Dimension der Datenaktualität und Übersicht über Deutschland eröffnet. (Prof. Dr. Matthias Klein, PD Dr. Viktoria Bogner-Flatz, Dr. Stephan Prückner)

11. Methodennetzwerk soziale und kontextuelle Faktoren in der Pandemieforschung (MethodCOV):

Unter der Mitwirkung von Prof. Dr. Eva Grill am IBE (Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie). Ziel ist der Aufbau eines ein Expert*innen-Netzwerkes zu Forschungsmethoden zur Erfassung sozialer und kontextueller Faktoren (Soziodemographie, Beruf, Umwelt, Versorgung, Geschichte und Ethik) im Bereich der Pandemieforschung.

Ansprechpartner

Dr. Brigitte Brands
Leitung NUM Covid-19 Task Force am LMU Klinikum
+49 89 4400 57342
brigitte.brands(at)med.uni-muenchen.de

Quelle: LMU Klinikum