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Ergebnisse der Bürgerkonferenz

04. Juni 2019

Die Teilnehmenden der Bürgerkonferenz zur Xenotransplantation haben ihre Stellungnahme veröffentlicht.

buergerkonferenz Diskussion der Bürgerkonferenz zur Xenotransplantation. (Foto: EGT)

Der Mangel an Spenderorganen für Patienten mit irreversiblem Organversagen ist gravierend; die Wartelisten sind lang. Die Xenotransplantation, die Übertragung von Gewebe und Organen vom Tier auf den Menschen, könnte in Zukunft, so die Hoffnung, diesen Engpass beseitigen helfen. Erst kürzlich ist Forschern an der LMU ein experimenteller Durchbruch gelungen: Sie konnten Schweineherzen lebenserhaltend langfristig in Paviane implantieren. Xenotransplantation wirft neben medizinischen Herausforderungen auch ethische und psycho-soziale Fragen auf. An diesen Themen arbeitet das Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin der LMU im Rahmen des Sonderforschungsbereichs der Deutschen Forschungsgemeinschaft „Biologie der xenogenen Zell- und Organtransplantation – vom Labor in die Klinik.“

Um in diese Untersuchungen einzubeziehen, wie Bürgerinnen und Bürger über das Thema Xenotransplantation denken, haben LMU-Ethiker eine sogenannte Bürgerkonferenz organisiert. Achtzehn Bürgerinnen und Bürger aus München und Umgebung, die sich beworben hatten und per Losverfahren ausgewählt wurden, haben sich in den letzten Monaten ausführlich über das Thema informiert und Sachverständige angehört. Nun haben sie eine schriftliche Stellungnahme – das sogenannte Bürgervotum – verfasst.

Darin sprechen sich die Teilnehmenden dafür aus, das Potenzial der Xenotransplantation weiter zu erforschen. „Generell sehen wir große Chancen in der Xenotransplantation, allerdings auch Gefahren und unbekannte Risiken. Wir als Gruppe sind uns darüber im Klaren, dass der heutige Kenntnisstand nicht ausreicht, um all diese Risiken einzuschätzen“, heißt es im Fazit der Stellungnahme. Im Detail nennen sie unter anderem eine weitere Verbesserung der Situation der Spendertiere, einen diskriminierungsfreien Zugang zu möglichen Spenderorganen sowie eine umfassende und präventive Information der Gesellschaft.

Quelle: LMU