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Stiftungsprofessur für Spiritual Care mit Prof. Dr. Constantin Klein wiederbesetzt

17. Juli 2017

Nach rund zweijähriger Vakanz ist zum 1. Mai 2017 die Stiftungsprofessur für Spiritual Care an der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin des Klinikums der Universität München wiederbesetzt worden. Die Ludwig-Maximilians-Universität hat den Religionspsychologen Constantin Klein (40) auf die Professur berufen. Der studierte Theologe und Psychologe setzt auf ein multiprofessionelles Arbeitsfeld.

constantin_klein Prof. Dr. phil. Dipl.-Psych. Dipl.-Theol. Constantin Klein

Mit der Errichtung dieser Professur wird die WHO-Definition von Palliative Care, welche die Behandlung von Schmerzen sowie anderen Problemen körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art umfasst, erstmals akademisch abgebildet. Der neue Stelleninhaber Prof. Dr. phil. Dipl.-Psych. Dipl.-Theol. Constantin Klein ist studierter Theologe und Psychologe und hat 2013 an der Universität Bielefeld in Evangelischer Theologie promoviert. Zu seinen Forschungsfeldern gehört insbesondere die Untersuchung des Verhältnisses von Religiosität und Spiritualität zu Gesundheit und Krankheit. Daher möchte Klein Spiritual Care auch nicht exklusiv auf die Begleitung sterbender Patienten beschränkt wissen, sondern als grundlegende Dimension der Betreuung von der Geburt bis zum Lebensende verstehen und dabei gleichermaßen Potenziale wie auch Risiken von Religiosität und Spiritualität in den Blick nehmen.

Wichtig sind ihm vor dem Hintergrund seiner Doppelqualifikation sowohl eine solide empirische Methodik für die eigene Forschung, um gegenüber Medizin und Psychologie anschlussfähig zu sein, als auch ein enger Austausch mit Theologie und Klinikseelsorge im Blick auf deren umfangreiche Erfahrung im Umgang mit spirituellen Fragen. "Ich möchte Spiritual Care ganz bewusst als ein multiprofessionelles, transdisziplinäres Arbeitsfeld für die umfassende Begleitung kranker und leidender Menschen begreifen", so Klein.

Neben der Fortsetzung seiner Untersuchungen zu Beziehungen zwischen Spiritualität, Gesundheit und Krankheit, soll ein zukünftiges Forschungsprojekt dem Verständnis von "Sterben" gewidmet sein. "Je nachdem, was Menschen unter 'Sterben' verstehen, ergeben sich daraus unterschiedliche Konsequenzen für ihre Einstellungen, ihre Religiosität und ihr Weltbild und für ihren Umgang mit Krankheit. Mit dem Projekt wollen wir zudem versuchen, eine Brücke zwischen der Theologie und der Palliativmedizin zu schlagen", so Klein.

Prof. Dr. Claudia Bausewein, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin am LMU-Klinikum in Großhadern, begrüßt die Berufung des neuen Kollegen und seine Projektideen: "Wir in der Palliativmedizin freuen uns sehr, dass es gelungen ist, die Professur nun endlich wieder zu besetzen. Mit Constantin Klein haben wir einen kompetenten und tatkräftigen Partner hinzugewonnen und freuen uns auf die Zusammenarbeit. Spiritualität ist eine wichtige Dimension in der Betreuung leidender und schwer kranker Patienten und hat daher für uns in der Palliativmedizin eine besondere Bedeutung."

Um der Forderung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu entsprechen, dass die Versorgung Sterbender nicht nur die Behandlung körperlicher und psychosozialer, sondern auch spiritueller Probleme zu umfassen habe, war die Professur für Spiritual Care erstmalig 2010 für fünf Jahre eingerichtet worden. Seinerzeit wurde die Professur durch den Stifterverband für die deutsche Wissenschaft finanziert; diesmal hat die Erzdiözese München-Freising die Gelder für die Stiftungsprofessur zur Verfügung gestellt.

Quelle: Pressemitteilung Universitätsklinikum (Text und Bildnachweis)