Medizinische Fakultät
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Auszeichnung mit dem ERC Grant für Professor Ludger Klein

22. März 2017

Professor Ludger Klein am Institut für Immunologie der Medizinischen Fakultät der LMU bekommt den ERC Grant für seine Forschung über das adaptive Immunsystem.

ludger_facs Kleins Arbeitsgruppe untersucht, wie immunologische Toleranz innerhalb des Repertoires an T-Zellen aufrechterhalten wird

Der Immunologe forscht über das adaptive Immunsystem, das den Körper gegen Infektionen durch Krankheitserreger schützt und gleichzeitig tolerant gegenüber körpereigenen Strukturen ist. Ist diese Balance gestört, kann dies unter anderem zu Autoimmunkrankheiten wie Multipler Sklerose führen. Kleins Arbeitsgruppe untersucht, wie immunologische Toleranz innerhalb des Repertoires an T-Zellen aufrechterhalten wird. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf die Rolle der Thymusdrüse. Hier reifen täglich Millionen von T-Zellen heran, wobei jede mit einem individuellen Antigen-Rezeptor ausgestattet wird. Da dies nach einem „Zufallsgenerator-Prinzip“ geschieht, entstehen dabei unvermeidlich zunächst auch T-Zellen, die den eigenen Körper angreifen könnten.

In seinem ERC-Projekt will Ludger Klein genauer untersuchen, wie solche potenziell gefährlichen T-Zellen noch innerhalb des Thymus entschärft werden. Paradoxerweise kann dies durch zwei völlig unterschiedliche Mechanismen geschehen, und Klein will nun Klarheit darüber schaffen, nach welchen Kriterien autoreaktive T-Zellen entweder in den programmierten Zelltod getrieben oder zu sogenannten regulatorischen T-Zellen umprogrammiert werden. Um diese Fragen zu beantworten, wird der Immunologe modernste Technologien einsetzen: So wird er zum Beispiel mithilfe der Sequenzierung von T-Zell-Rezeptoren, bei der die auf den Rezeptoren gespeicherten Informationen automatisch ausgelesen werden, die T-Zellen vor und nach ihrem Reifeprozess in der Thymusdrüse vergleichen.

Ludger Klein, Jahrgang 1965, ist seit Dezember 2007 Professor für Zelluläre Immunologie an der LMU. Er studierte Biologie an der Universität zu Köln und schrieb seine Diplomarbeit am Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung in Köln. Klein erlangte den Titel des Dr. rer. nat. mit praktischen Arbeiten am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg und wurde 1997 an der Universität zu Köln promoviert. Von 1997 bis 1999 arbeitete er als Postdoktorand am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg in der Arbeitsgruppe von Bruno Kyewski und von 1999 bis 2002 am Dana Farber Cancer Institute in Boston in der Arbeitsgruppe Harald von Boehmers. Anschließend war er Arbeitsgruppenleiter „T-Zell-Toleranz“ am Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie in Wien.

Quelle: Pressemitteilung LMU (Text), Universitätsklinikum (Bildnachweis)